Landkreis Traunstein

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Vierte Corona-Welle: "Wissen nicht mehr, was wir machen sollen": Gastwirt verzweifelt im Lockdown

Vierte Corona-Welle "Wissen nicht mehr, was wir machen sollen": Gastwirt verzweifelt im Lockdown

Sehen Sie im Video: Bayerischer Gastwirt verzweifelt im Lockdown.




Im Gasthof zum Ott im bayerischen Staudach-Egerndach werden wieder einmal die Stühle zusammengeklappt. Der Gasthof liegt im Landkreis Traunstein. Und dort gilt wieder ein Lockdown. Denn die Region gilt als Corona-Hotspot, mit einer 7-Tages-Inzidenz von über 1000. Gastronomie, Hotels und alle Sport- und Kulturstätten müssen schließen. Das öffentliche Leben wird weitestgehend heruntergefahren. Das alles komme viel zu kurzfristig, kritisiert der Wirt im Gasthof zum Ott, Franz Peikert. Die Gastronomie stehe nun vor großen Problemen: "Ja, wir wissen halt einfach nicht mehr, was wir machen sollen. Wir wissen nicht, wann wir aufmachen sollen, wann wir zu machen sollen, weil es uns einfach viel zu kurzfristig gesagt wird. Die ganzen Einkäufe, was wir machen, das wird uns Freitag gesagt, dabei kriegen wir die Lieferung am Donnerstag und die Lager sind dann halt voll und wir bringen die Sachen nicht weiter und es kann sein, dass wir das jetzt alles wegschmeißen müssen." Die Bundesregierung will die Corona-Hilfen für Selbstständige und Unternehmen verlängern. Die Existenzsorgen in der Gastronomie seien dennoch groß, sagt Peikert: "Es hängen halt Existenzen dran, egal ob jetzt Gastwirtschaft oder Musikbranche oder die ganzen Festivitäten, die Familien, die Burschen und Kellner und Köche und alle, die bei uns arbeiten, möchten auch alle ihr Geld haben, weil die haben auch eine Familie zu ernähren." Peikert wünscht sich, dass alle Wirtschaften wieder aufmachen dürfen. Trotz der Corona-Lage. Gegen eine 2G plus-Regelung hätte er nichts einzuwenden. Dann seien alle auf der sicheren Seite, sagt er. Und eine Rückkehr ins sogenannte normale Leben wieder möglich. Ansonsten bleibt ihm nur das Prinzip Hoffnung: Sinkt die Inzidenz für mindestens fünf Tage unter die 1000er-Grenze, werden die verschärften Regeln für die Corona-Hotspots wieder aufgehoben.
Video: Besuch in einem Corona-Hotspot

Video Besuch in einem Corona-Hotspot

Am Mittwoch war die Fußgängerzone im bayerischen Traunstein noch einigermaßen belebt. Das könnte sich schon am Donnerstag ändern. Denn in allen Regionen Bayerns, in denen die Corona-Inzidenz den Wert 1000 übersteigt, soll das öffentliche Leben weitestgehend heruntergefahren werden. Das sieht die neue Corona-Verordnung der bayerischen Staatsregierung vor. Gastronomie, Hotels und alle Sport- und Kulturstätten müssen dann in den sogenannten Hotspots schließen. Auch körpernahe Dienstleister dürfen für drei Wochen nicht arbeiten - anders als ursprünglich angekündigt müssen Friseure aber nicht schließen. Diese Regeln werden auch im Landkreis Traunstein gelten. Viele Menschen hier haben dafür Verständnis: "Ich finde es jetzt grundsätzlich tatsächlich gut, weil es irgendwann mal beendet sein sollte. Und ich rufe auch auf zum Impfen, ehrlich gesagt. Also, ich bin auch schon geboostert." "Ja, es hilft nichts anderes mehr. Mir müssen so durch, es hilft nichts anderes. Wir müssen einfach die Zeit durchstehen und schauen und hoffen, dass es besser weitergehen kann." "Es ist vieles übertrieben. Es kommt bei den Menschen mittlerweile auch nach meinem Verständnis nicht mehr richtig an." "Alles gut so wie es ist. Vielleicht ein bisschen früher hätte man das machen können, aber sonst ist es okay." Auch in den Corona-Hotspots bleibt der Handel geöffnet. Allerdings müssen hier pro Kunde 20 Quadratmeter Platz vorhanden sein. Das heißt, nur halb so viele Kunden wie in anderen Regionen dürfen sich hier in einem Geschäft aufhalten. Sinkt die Inzidenz für mindestens fünf Tage unter die 1.000er-Grenze, werden die verschärften Regeln für die Corona-Hotspots wieder aufgehoben.