Micki Hacking droht der finanzielle Ruin: Ein Urlauber hatte sich ursprünglich für kurze Zeit in ihr Haus im englischen Gloucestershire eingemietet – jetzt will der Mann nicht mehr ausziehen. Verzweifelt versucht die 46-jährige Britin, wieder die Kontrolle über ihr eigenes Heim zu bekommen, bisher jedoch vergeblich.
Wie sie der englischen Zeitung "Daily Mail" berichtete, begann der Albtraum im Oktober des vergangenen Jahres. Hacking vermietet ihr Haus an Urlauber, wenn sie selbst beruflich in London zu tun hat. Der 61-jährige Marty Black wollte dort zwei Wochen verbringen. Doch nach diesen 14 Tagen machte der Mann keine Anstalten, wieder auszuziehen. "Ich gehe nirgendwo hin", habe er auf ihre Aufforderungen, das Haus zu verlassen, geantwortet. Zudem weigert er sich, die Miete zu bezahlen. Nun zieht sich der Streit bereits seit Monaten.
Mieter nutzt eine Gesetzeslücke aus
Für Hacking ist die Angelegenheit extrem belastend. Zum einen, weil ihr unliebsamer Mieter sie beschimpft und bedroht haben soll. Zum anderen, weil sie als alleinerziehende Mutter auf die Mieteinnahmen angewiesen ist. Andernfalls könnte es passieren, dass sie das 800.000 Pfund (mehr als 900.000 Euro) teure Haus verlieren könnte, sagte sie der "Daily Mail". Schließlich sei die Hypothek noch nicht abbezahlt. "Ich bin so gestresst, dass ich nicht mehr schlafen kann", sagt Micki Hacking.

Ihr Dilemma: Juristisch gegen den Mann vorzugehen wäre womöglich noch teurer. Aufgrund der Corona-Pandemie arbeitet das britische Rechtssystem aktuell deutlich langsamer als sonst. Ein Prozess wäre teuer und würde voraussichtlich Monate dauern. Corona ist auch der Vorwand, den Marty Black nutzt, um das Haus zu kapern. Er selbst behauptet, kein Urlauber, sondern ein regulärer Mieter zu sein. Und als solcher hätte er eine sechsmonatige Kündigungsfrist. Diese hatte die britische Regierung während der Pandemie verlängert, um Mieter zu schützen, die finanziell stark von der Corona-Krise betroffen sind und die Miete nicht mehr aufbringen können.
An Geld sollte es bei Black nach eigener Aussage allerdings nicht mangeln. Der 61-Jährige behauptet, Multi-Millionär zu sein. Trotzdem habe sie von ihm bisher lediglich 1300 Pfund Miete bekommen, sagt Micki Hacking. Mittlerweile ignoriere er auch ihre Anrufe. "Es geht hier nicht um jemanden, der nicht zahlen kann", sagt Hacking der "Daily Mail". "Er weiß ganz genau, was er tut."
Quelle: "Daily Mail"