Touristen können ein großes Areal mit den Kirchen und Palästen aus Zarenzeiten, mit den Museen und dem Präsidentensitz jetzt durch ein Tor am berühmten Spasski-Turm verlassen - mit direktem Zugang zum Roten Platz. Das teilte die Kreml-Kommandantur am Montag mit. Der nun zugängliche Bereich war bisher den Kremlbeamten vorbehalten. Der Kreml steht als Welterbe unter dem Schutz der Unesco.
Besucher mussten bisher zum Touristeneingang am Kutafja-Turm zurückkehren, um das Gelände zu verlassen. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in der vergangenen Woche über eine weitere Öffnung von Russlands Machtzentrale gesprochen. Damit könne Moskau Touristen noch mehr bieten, hatte Sobjanin gesagt.
Kulturschaffende sprachen von einem "bedeutenden Ereignis", den lange verschlossenen Teil nun einfachen Leuten zugänglich zu machen. Geöffnet ist vor allem der Ausgang, der von Kremlbeamten genutzt wird. Die historischen Tore des Spasski-Turms, die bisher nur für die Amtseinführung des Präsidenten und zum Aufstellen der Neujahrstanne (Jolka) geöffnet werden, sollen an besucherreichen Tagen ebenfalls als Ausgang dienen.