Auf der Sonnenseite der Alpen liegt das stolze kleine Land, das Skipisten und Strandpromenaden bietet sowie Wälder, Wildwasser und Weinberge. Dazu Klöster, Kurorte und eine attraktive junge Kulturszene. Slowenien verspricht Urlaub der außergewöhnlichen Art - ideal für Individualisten, die Abwechslung lieben.
Ljubljana
Eine Hauptstadt ohne Hauptstadthektik. Auf dem einen Ufer der Ljubljanica die Altstadt mit drei ineinander übergehenden Plätzen: Stadtmarkt, Alter Markt, Oberer Markt, gesäumt von sorgfältig renovierten Renaissance- und Barockbauten. In Ruhe durchschlendern und in die idyllischen Innenhöfe schauen, etwa in den wunderschönen Arkadenhof des Bischofspalais, der durch einen Gang mit der Domkirche verbunden ist. Ein beschaulicher Spaziergang (20 Minuten) führt hinauf zur Burg mit ihrem Aussichtsturm.
Auf der anderen Seite der Ljubljanica liegen das lebhafte Univiertel um den Kongressplatz und die Fußgängerzone mit modernen Kaufhäusern, Design-Läden, witzigen Boutiquen, herrlichen Jugendstilbauten (zum Beispiel das Kaufhaus Centromerkur), Museen und Kunstgalerien. Der Preseren-Platz vor der barocken Fassade der Franziskanerkirche ist der beliebteste City-Treffpunkt. Das Flussufer wurde von Sloweniens berühmtestem Architekten, Joze Plecnik (1872 bis 1957), gestaltet. Eine eigenwillig slowenische Mischung aus Jugendstil und Klassizismus mit einer auffallenden Vorliebe für Säulen aller Art ist die berühmte weiße Dreierbrücke (Tromostovje), von dort steigt man hinunter in die Marktkolonnaden (Fisch kaufen oder gleich dort essen). Unter Trauerweiden reihen sich Verkaufsstände, Cafés, Pubs.
Bleder See
Das Postkartenmotiv schlechthin: Ein tiefgrüner, obendrein warmer und sauberer See vor alpinem Panorama. An einem Ufer ein Felsen, gekrönt von einer mittelalterlichen Burg (mit Restaurantterrasse). Mitten im See eine kleine Insel mit einem barocken Kirchlein, darin eine "Wunschglocke". Hier verehrten schon die heidnischen Slawen die Fruchtbarkeitsgöttin Ziva.
Man lässt sich in kleinen Booten hinüberrudern und bleibt, solange man Lust hat. Bled feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: 1004 wurde es vom deutschen Kaiser Heinrich II. dem Bistum Brixen geschenkt. Bled ist auch Ausgangspunkt für Touren durch den Triglav-Nationalpark in den Julischen Alpen.
Triglav-Nationalpark
Fast 84 000 Hektar mit Gletscherseen, Wasserfällen, Schluchten und mehreren Zweitausendern. Auf den Triglav selbst führen rund 20 verschiedene Routen, die schwierigste über die schroff abfallende Nordwand. Der Alpenverein pflegt über 9000 Kilometer markierte Wanderwege und 32 Hütten. Traumhaft: die fünftägige Wanderung zu den sieben Triglav-Seen. Schöner Ort für den Skiurlaub: Kranjska Gora.
Soca-Tal
Das Tal der smaragdgrünen Soca und ihrer Nebenflüsse bietet Gelegenheit zum Klettern und Kajakfahren sowie zu Sportarten, die auf Neudeutsch Canyoning, Mountainbiking, Paragliding heißen. Ausgangspunkte sind Bovec, aber auch Kobarid und Tolmin. Buchen Sie bei einheimischen Führern, sie kennen die Gegend besser als ausländische Anbieter. Geruhsamer Ausgleich: Fliegenfischen (Tagesangelscheine über E-Mail info@riviska-druzina-tolmin.si) - mit Glück fängt man die marmorierte Soca-Forelle. Die Soca heißt auf Italienisch Isonzo, hier verlief im Ersten Weltkrieg die Isonzo-Front, in fünf blutigen Schlachten starben mehr als eine Million Menschen. Vom Fluss aus sieht man noch die hoch oben in die steilen Uferhänge gehauenen Pfade und Unterstände. ExtraTipp: Das international ausgezeichnete Museum zum Ersten Weltkrieg in Kobarid (Karfreit), Tel. 0 03 86-5-3 89 00 00 (www.kobariski-muzej.si), täglich geöffnet.
Maribor
Deutsch-österreichisch geprägt: das ehemalige Marburg in der slowenischen Steiermark. Die barocke Altstadt musste in einem aufwendigen Sanierungsprojekt vor den Hochwassern der Drau geschützt werden. Schmuckstücke sind die "Lent" (Lände, der alte Flusshafen), Judenturm und Synagoge, Hauptplatz und Rotovz (Rathaus). Maribor steht in kreativer Konkurrenz zu Ljubljana, ist stolz auf sein liberales Universitätsleben und sein experimentierfreudiges Nationaltheater. Unter der Altstadt liegen 20 000 Quadratmeter Weinkeller mit 5,5 Millionen Litern Wein. Überirdische Genüsse bietet eine Fahrt auf der Weinstraße, zum Beispiel zwischen Ormoz und Jeruzalem, mit einer Pause bei Laski Rizling oder Traminec im Obstgarten des Winzers Hlebec (geöffnet Di.-So., 14-22 Uhr).
Piran
Das beschauliche Piran liegt venezianisch-malerisch auf einer weit ins Meer hinausragenden Halbinsel. Die verwinkelten Altstadtgassen führen hinauf zur St. Georgskirche und hinunter zum Tartini-Platz, dem einstigen Hafen (mandrac). Auffälligstes Gebäude: der rote Palast, den ein Kaufmann 1420 für seine Geliebte bauen ließ. Im Sommer wimmelt es von Touristen, Autos müssen außerhalb parken. Hübsche Fischrestaurants direkt am Wasser.
Portoz
Boomender Urlaubsort mit Sloweniens größtem Yachthafen (www.marinap.si). Ein Touristenzentrum wie aus der Retorte mit aufgeschüttetem Sandstrand, Boulevard, Fast Food und Autoscooter, Discos, Bars und Casino. In diesem Jahr soll endlich mit der Renovierung des stilvollen k.u.k.-Palace-Hotels begonnen werden. Daneben: das soeben eröffnete neue Palace-Hotel, ein Wellness-Zentrum der Superlative inklusive Biosauna, maurischem Dampfbad und Eishöhle. Hauptinvestor für den Gesamtkomplex ist die Mineralölgesellschaft Istrabenz.
Rogaska Slatina
Mit seinem prächtigen klassizistischen Kurhaus ist das alte Sauerbrunn von Rohitsch (nahe der kroatischen Grenze) wohl das bekannteste unter den vielen Heilbädern Sloweniens. Die erste Analyse des magnesiumhaltigen Quellwassers stammt aus dem Jahre 1572. Seit k.u.k. Zeiten zieht es berühmte Gäste an: Kaiser Ferdinand, Berta von Suttner, Franz Liszt, der im "Kristallsaal" auch auftrat, Václav Havel... Heute bieten die slowenischen Kurorte alles, was in puncto Kuren und Wellness angesagt ist, inklusive Beauty-Treatment, Ayurveda sowie Aromatherapie.
Die Höhlen von Skocjan
Zugegeben, die Tropfsteinhöhlen von Postojna (Adelsberger Grotten, www.postojna-cave.com) sind bekannter, und mit einer kleinen Bahn hindurchgefahren zu werden hat auch was. Aber die Skocjanske Jame (www.gov.si/parkskj/) sind dramatischer: Der anderthalbstündige Fußweg führt durch beleuchtete Stalaktiten und Stalagmiten, durch eine über 100 Meter hohe, 12 000 Quadratmeter große Felsenhalle, in schwindelerregender Höhe über die "Henkersbrücke". Unten tobt der Fluss Reka. Und nachher schnuppert man würziges Karstaroma im nahen Gestüt Lipica, wo die weltberühmten weißen Lippizzaner herkommen (www.lipica.org).