Spanientourismus Osterurlauber meiden Mallorca

Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca bleiben in den Osterferien die Urlauber weg. Viele Hotels öffneten aufgrund der geringen Nachfrage gar nicht erst ihre Pforten. Schuld ist nicht nur die Finanzkrise.

Am stärksten betroffen vom Rückgang der Urlauberzahl ist die Gegend von Palmanova und Magaluf, westlich der Inselhauptstadt Palma. In dieser Urlauberhochburg, die vor allem von britischen Touristen besucht wird, sind zwei Drittel der Hotels geschlossen. In Palma sind zwar alle Herbergen geöffnet, die Zimmer aber nur zu gut einem Drittel belegt. Mehr Andrang herrscht in der deutschen Urlauberhochburg an der Platja de Palma. Dort sind die geöffneten Hotels zwischen 70 bis 75 Prozent ausgelastet.

Wie die Zeitung "Diario de Mallorca" am Donnerstag berichtet, sind zu Ostern nur 72 Prozent der Hotels geöffnet. Vergangenes Jahr waren es 78 Prozent gewesen. Obwohl weniger Hotelzimmer zur Verfügung stehen, sind diese geringer ausgelastet als zu Ostern 2008. Nach Angaben des Hotelierverbands sind derzeit 65 Prozent der Zimmer belegt. Vor einem Jahr waren es 70 Prozent.

Das Wegbleiben der Urlauber wird auf die Wirtschaftskrise und die Kurseinbußen des britischen Pfunds zurückgeführt. In der "Semana Santa" reisen auch weniger Spanier auf die Balearen. Die Zeitung "El Periódico" meldet, dass die spanischen Airlines ihre Flugfrequenzen zwischen dem Festland und der Insel in den letzten Monaten erheblich reduziert und der gesunkenen Nachfrage angepasst haben. Der Flughafen Barcelona verzeichnet für den reiseintensiven Gründonnerstag 23 Prozent weniger Starts und Landungen als vor einem Jahr.

Ein weiter Grund, warum zur Zeit die Balearen gemieden werden, sind die schlechten Wetterprognosen. Für Ostersonntag werden auf Mallorca Regenfälle und Höchsttemperaturen von 13 Grad Celsius vorhergesagt.

Auch auf dem Festland sind Rückgänge im Tourismus zu verzeichnen. Joan Molas, der Vorsitzende der spanischen Hotelvereinigung, spricht von eine Buchungslage von 60 Prozent an der Costa Blanca und Costa Daurada im Nordosten Spaniens. Nur in den Pyrenäen-Orten sei die Auslastung während der Karwoche besser. In den höheren Lagen wird noch Ski gefahren.

tib/DPA

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