Infektiologe

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Mann hat Affenpocken

Internationale Notlage Clemens Wendtner hat ersten Affenpocken-Fall in Deutschland behandelt – so schätzt er die Lage ein

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Affenpocken zu einer internationalen Notlage erklärt. Infektiologe Professor Clemens Wendtner erklärt im Interview, wie er die Lage in Deutschland einschätzt, wie man eine weitere Ausbreitung vermeidet und berichtet aus dem Klinikalltag, wie schmerzhaft eine Affenpocken-Infektion sein kann.
Video: Umfrage: Wer trägt weiter Maske?

Video Umfrage: Wer trägt weiter Maske?

STORY: In den Laden mit oder ohne Maske? Es gibt keine allgemeine Maskenpflicht mehr für zum Beispiel Supermärkte oder den Einzelhandel. Es ist eine der Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Jetzt entscheidet jeder selbst, ob er noch mit Mundnasenschutz einkaufen geht oder eben nicht. „Also, wenn es in den Läden voll wird, zieh ich die Maske auf. Aber hier so im Freien in der Fußgängerzone lass ich die Maske ab.“ „Wo ich das Gefühl habe, ich trage lieber eine Maske, da trag ich eine Maske. Wenn ich im Bus bin, wenn ich in der U-Bahn bin, solche Dinge – viel, wo ein enger Raum ist. Draußen eigentlich nicht.“ „Also, ich würde sie nicht tragen, wenn ich nicht muss. Ganz ehrlich. Habe ich bis jetzt auch nicht. Gestern wars ja auch schon so im Café. Da musste man es nicht machen, habe ich nicht, trag ich sie nicht mehr.“ Laut des Infektiologen und Pandemiebeauftragten im Klinikum rechts der Isar Dr. Christoph Spinner geht es jetzt nicht mehr vor allem darum, Infektionen zu verhindern, sondern die Menschen vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen. „Es lohnt sich, wie wir es die ganze Zeit gemacht haben. Die Regeln und Maßnahmen immer wieder auf ihre Wirksamkeit und auf Risiko-Nutzen zu prüfen. Der Wegfall der öffentlichen Maskenpflicht ist vielleicht genauso gut begründet, wie es die Einführung etwa vor eineinhalb Jahren war. Das heißt aber nicht, dass die Maske wirkungslos ist. Wer möchte, kann sie immer noch benutzen.“ Im Fernverkehr, im öffentlichen Nahverkehr und in vulnerablen Einrichtungen bleibt die Maskenpflicht aber weiterhin bestehen.
Corona-Pandemie: Münchener Infektiologe rät zur Booster-Impfung

Corona-Pandemie Münchener Infektiologe rät zur Booster-Impfung

Sehen Sie im Video: Warum Booster-Impfung gegen Corona sinnvoll sind:




Die Coronainfektionszahlen in Deutschland steigen weiter an. Die Impfung gegen Covid-19 bietet Schutz, doch dieser sollte bei Zeiten aufgefrischt werden, vor allem unter besonders gefährdeten Patientetengruppen, so der Münchener Infektiologe Christoph Spinner. "Die Boosterimpfungen sind meines Erachtens jetzt ganz zentral. Vor allem für chronisch kranke Menschen, für Ältere, die zum Teil jetzt schon vor über sechs Monaten geimpft wurden, wo wir auch aus Daten aus Israel und anderen Ländern sehen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion, zum Teil mit Krankenhausverlauf trotz Impfung, im Laufe der Zeit ansteigt. Ob Boosterimpfungen in der Allgemeinbevölkerung wirklich notwendig sind, lässt sich glaube ich jetzt noch nicht abschließend beurteilen. Eines ist aber sicher: je höher die Antikörperantwort durch Impfung auch nach Boosterung, desto geringer ist das Risiko der Infektion." Einen Schaden richte eine Wooster-Impfung in keinem Fall an, so der Mediziner. Und: "Wir sehen gerade in den letzten Tagen sehr viel jüngere Menschen, die sich mit schweren Verlaufsformen von COVID-19-Erkrankungen hier bei uns in der Klinik vorstellen, weil der Anteil der Ungeimpften, gerade bei den Jüngeren, höher ist." Immer wieder ist auch von sogenannten Impfdurchbrüchen die Rede. Stellen Erkrankungen trotz Impfung denn Sinn der Immunisierungen in Frage? "Die Delta-Variante ist sehr viel infektiöser und deswegen schützen die Impfungen nicht mehr so zuverlässig vor Infektionen wie gegenüber dem ursprünglichen Wuhan-Wildtyp. Das heißt, wenn es jetzt zur Infektion trotz Impfung kommt, bedeutet das nicht, dass die Impfung nicht funktioniert. Im Gegenteil, die Geimpften können sich darauf verlassen, dass der Verlauf der COVID-19-Erkrankung sehr viel milder und weniger ausgeprägt ist." Eine Erhöhung der Infektionszahlen und ein möglicher Anstieg der Erkrankungen wirke sich auch auf die Krankenhäuser und Kliniken aus. "Ganz vereinfacht ausgedrückt, je mehr Menschen infiziert sind, je höher die Infektionsinzidenz, desto wahrscheinlicher ist auch, dass in der jeweiligen Region die Krankenhausbelegungen deutlich ansteigen wird, und es macht natürlich auch Sinn, hierauf regional zu reagieren, wobei wir uns auch überregional in Bayern unterstützen." Das Robert-Koch-Institut meldete 24.668 neue Corona-Fälle. Das sind 5096 Positiv-Tests mehr als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg deutlich auf 139,2 von 130 am Vortag. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn forderte die Bundesländer angesichts steigender Infektionszahlen auf, wieder verstärkt auf das Testen zu achten.