Unglück in Londoner Theater Mitten in der Vorstellung krachte die Decke runter

Die Katastrophe geschah kurz vor der Pause, das Haus war voll besetzt: In einem Londoner Theater stürzte am Donnerstagabend ein Deckenteil ein, es gab mehrere Schwerverletzte.

In einem Londoner Theater im Westend ist am Donnerstag bei laufender Vorstellung der Teil einer Decke eingestürzt. Mehrere Menschen wurden schwer verletzt, die BBC berichtete zuletzt von sieben Schwerverletzten. Viele Besucher hätten wegen herumfliegender Steine, Gipsputz und Holzteile Kopfverletzungen und Schnittwunden erlitten. "Es ist ein Glück, dass es keine Toten gegeben hat", sagte Nick Harding, Einsatzleiter der Feuerwehr, der BBC.

Das mit mehr als 700 Menschen voll besetzte Apollo-Theatre wurde sofort geräumt. Angaben der BBC zufolge waren zunächst mehrere Menschen in Trümmern eingeschlossen gewesen. Alle seien jedoch inzwischen befreit worden.
Die Londoner Feuerwehr geht nach jüngsten Angaben von mehr als 80 Verletzten aus, berichtete der Londoner Sender.




Das Apollo Theatre ist in der Shaftesbury Avenue im Zentrum der britischen Hauptstadt, in der Nähe von Covent Garden. Der Unglücksort um das vor 112 Jahren eröffnete und 1932 zuletzt grundlegend renovierte Haus wurde weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Rettungsfahrzeuge und Feuerwehren waren vor Ort. Das Unglück geschah während der Vorstellung des Stücks "The Curious Incident of the Dog in the Night-Time". Den Berichten zufolge waren viele Kinder unter den Zuschauern, das Stück ist bei Familien sehr beliebt.

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Plötzlich flogen Steine und Gipsputz durch den Saal

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Bilder in sozialen Onlinenetzwerken zeigten aus dem Theater fliehende Menschen. Einige hatten Kopfverletzungen. In unbestätigten Berichten wurde zunächst auch vermutet, im Theatersaal sei ein Rang auf Zuschauer im Parkett gestürzt, diese Vermutung wurde aber nicht bestätigt. Die Polizei wurde laut dem Sprecher gegen 20.15 Uhr Ortszeit (21.15 Uhr MEZ) benachrichtigt.

Theaterbesucher berichteten von einem plötzlichen lauten Geräusch. Viele dachten zunächst, es sei Teil der Vorstellung. Steine und Gipsputz seien durch den Raum geflogen. Das Theater hat 775 Plätze. Der Feuerwehr zufolge waren rund 720 Menschen in dem Theater.

Nahverkehrsbus bringt Verwundete ins Krankenhaus

Verletzte wurden vor Ort und in benachbarten Theatern von Sanitätern behandelt. Die Gegend wurde weiträumig abgesperrt. Ein Nahverkehrsbus brachte Verwundete ins Krankenhaus.

"Es gab Panik, und ich hörte Schreie. Ich habe viele schockierte und blutübertrömte Gesichter gesehen", sagte Theaterbesucher Simon Usborne der BBC. Die Rettungsdienste seien "extrem schnell" vor Ort gewesen. Die Schauspieler auf der Bühne seien nicht verletzt worden.

"Wir hörten ein Krachen in der Decke und dachten, es sei Teil des Theaterstücks", berichtete ein weiterer Augenzeuge. "Die Schauspieler zeigten auf die Decke, dann brach Panik aus." Das Licht sei ausgegangen, und alles wurde in Staub gehüllt. Das Unglück ereignete sich kurz vor der Pause

Vor dem Einsturz war ein Knarren zu hören

Augenzeugen sagten, sie hätten während der Vorstellung zunächst ein Knarren gehört, bevor der Einsturz erfolgt sei. Zuschauer Usborne sagte, wenig später habe es im Theatersaal eine riesige Staubwolke gegeben. "Es war Panik und Geschrei", fügte er hinzu.

"Es war völliges Chaos im Theater, wirklich entsetzlich und furchtbar", sagte Besucher Martin Bostock, der am Kopf verletzt wurde, dem Fernsehsender Sky News. Auch er habe zunächst gedacht, dass die Ereignisse "Teil der Aufführung" seien. "Dann wurde ich am Kopf getroffen", sagte Bostock.

DPA
anb/AFP/DPA