Die Reden der neuen Parteispitze Espen und Walter-Borjans hätten uninspirierter nicht sein können. Einen Einblick von der Stimmung auf dem SPD-Parteitag gibt stern-Reporter Jan Rosenkranz.
Jan Rosenkranz stern-Reporter berichtet vom SPD-Parteitag: Pflicht-Applaus für erstaunlich schlechte Reden

"Die SPD hat zwei neue Vorsitzende. Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken sind auf dem Berliner Parteitag gewählt worden. Mit einem zugegebenermaßen erstaunlich guten Ergebnis.
Norbert Walter-Borjans hat 89 Prozent – fast 90 Prozent – der Stimmen bekommen. Das ist tatsächlich nicht zu erwarten gewesen. Saskia Esken mit 75 Prozent dann doch deutlich schlechter.
Insofern erstaunliche Ergebnisse, weil die beiden noch erstaunlich schlechte Reden gehalten haben, die nicht besonders inspirierend in Erinnerung bleiben werden.
Inhaltlich ist es auch so, dass beide offensichtlich dabei sind, die Partei dringend zusammenhalten zu müssen. Bevor sie sich hier in einer Spaltung wiederfinden. Denn die Verletzungen scheinen doch tief zu sein.
Dass das Lager um den Vizekanzler Olaf Scholz und die Pragmatiker, die eher an einem Fortbestand der Großen Koalition Interesse haben, soll jedenfalls nicht weiter vergrätzt werden.
Das findet sich deshalb im Leitantrag so wieder. Das heißt von einem sofortigen Austritt aus der Regierung ist gar nicht mehr die Rede. Um den Streit auch nicht weiter zu eskalieren, gibt es jetzt statt der vorgesehenen drei Parteivizes, gleich fünf Parteivizes.
Man hat die Zahl so schnell aufgestockt, um zu verhindern, dass der Partei-Linke und Juso-Chef Kevin Kühnert in einer Kampfabstimmung gegen Hubertus Heil, den Arbeitsminister und Pragmatiker, antreten muss.
Das wollte man den beiden lieber nicht zumuten, um damit auch nicht den Riss in der Partei nicht all so offensichtlich werden zu lassen. Sondern lieber sich einigen, zusammenführen und letztlich den Streit vertagen."
Norbert Walter-Borjans hat 89 Prozent – fast 90 Prozent – der Stimmen bekommen. Das ist tatsächlich nicht zu erwarten gewesen. Saskia Esken mit 75 Prozent dann doch deutlich schlechter.
Insofern erstaunliche Ergebnisse, weil die beiden noch erstaunlich schlechte Reden gehalten haben, die nicht besonders inspirierend in Erinnerung bleiben werden.
Inhaltlich ist es auch so, dass beide offensichtlich dabei sind, die Partei dringend zusammenhalten zu müssen. Bevor sie sich hier in einer Spaltung wiederfinden. Denn die Verletzungen scheinen doch tief zu sein.
Dass das Lager um den Vizekanzler Olaf Scholz und die Pragmatiker, die eher an einem Fortbestand der Großen Koalition Interesse haben, soll jedenfalls nicht weiter vergrätzt werden.
Das findet sich deshalb im Leitantrag so wieder. Das heißt von einem sofortigen Austritt aus der Regierung ist gar nicht mehr die Rede. Um den Streit auch nicht weiter zu eskalieren, gibt es jetzt statt der vorgesehenen drei Parteivizes, gleich fünf Parteivizes.
Man hat die Zahl so schnell aufgestockt, um zu verhindern, dass der Partei-Linke und Juso-Chef Kevin Kühnert in einer Kampfabstimmung gegen Hubertus Heil, den Arbeitsminister und Pragmatiker, antreten muss.
Das wollte man den beiden lieber nicht zumuten, um damit auch nicht den Riss in der Partei nicht all so offensichtlich werden zu lassen. Sondern lieber sich einigen, zusammenführen und letztlich den Streit vertagen."