Die dänische Regierung hat zur Eindämmung drastisch zunehmender Bier-Hamsterkäufe in Deutschland eine Senkung des Abgaben auf Aludosen angekündigt. Wie Steuerminister Sven Erik Hovmand am Freitag in der Kopenhagener Zeitung 'Politiken' weiter mitteilte, soll die Halbierung der derzeitigen Steuer von 50 Öre (7 Cent) zusätzlich zu einer bereits vor längerem für den 1. Oktober beschlossenen Senkung der Steuern auf Alkohol, Zigaretten und Softdrinks das Preisniveau in Dänemark senken.
Zum Jahreswechsel fallen als Folge von EU-Regeln bisher für Dänemark geltende Einfuhrbegrenzungen bei Deutschland-Reisen von weniger als 24 Stunden Dauer weg. "Wenn wir nicht schnell viel weitergehende Abgabensenkungen bekommen, bringt das eine neue Explosion im grenzüberschreitenden Handel und unsere Supermärkte verbluten", sagte der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes, John Wagner. Er meinte weiter: "Uns hilft letztlich nur, dass Bier in Dänemark nicht teurer ist als in Deutschland."
Derzeit wird jedes dritte Bier in Deutschland gekauft
Derzeit kostet vor allem Angebots-Bier in den unteren Preisklassen in Dänemark doppelt so viel wie in Deutschland. Nach einer neuen Untersuchung des Institutes für Grenzlandforschung haben sich die Dänen im letzten Jahr mit Alkohol für 6,2 Milliarden Kronen (835 Millionen Euro) in deutschen Supermärkten eingedeckt. Innerhalb von zwei Jahren haben sich die Einkäufe um 800 Millionen Kronen erhöht. Dem Kopenhagener Finanzministerium zufolge ist mit einem Jahresvolumen von 100 Millionen Flaschen bzw. Dosen Bier aus Deutschland jedes dritte Bier für den dänischen Konsum südlich der Grenze gekauft.