Gehaltsreport Von Altenpfleger bis Zahnärztin: 60 Berufe im Gehaltsvergleich

Gehaltsreport: Von Altenpfleger bis Zahnärztin: 60 Berufe im Gehaltsvergleich
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Wer verdient was? Das Jobportal Stepstone hat mehr als eine halbe Million Gehaltsdaten ausgewertet. Große Unterschiede bei der Bezahlung gibt es nicht nur zwischen Berufen, sondern auch zwischen Bundesländern sowie Männern und Frauen.

Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist die Situation derzeit paradox: Obwohl die Gehälter steigen, haben sie weniger Geld in der Tasche. So verzeichnete das Statistische Bundesamt 2022 zwar den höchsten Anstieg der Nominallöhne seit Beginn der Zeitreihe 2008. Weil die Preise aber noch stärker stiegen, steht unterm Strich ein deutlicher Reallohnverlust. Viele Beschäftigte dürften daher auch in diesem Jahr auf Gehaltserhöhungen drängen, zumal Personal in vielen Branchen knapp und gefragt ist.

Um den eigenen Marktwert einschätzen zu können, hilft ein Gehaltsvergleich. Das Jobportal Stepstone hat für seinen Gehaltsreport 2023 die Vergütung von rund 560.000 Vollzeitbeschäftigten ausgewertet. Die in den Jahren 2021 und 2022 erhobenen Daten geben einen Überblick über die Bezahlung in verschiedenen Berufen und Branchen. Sie zeigen aber auch regionale Unterschiede und wie groß die Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern ist. 

Gehaltsvergleich zeigt: Ärzte verdienen doppelt so viel wie ein Normalo

Eine Vollzeitkraft verdient laut Stepstone-Daten im Mittel 43.800 Euro brutto im Jahr, inklusive etwaiger Boni oder Provisionen. Dies ist das Mediangehalt, das heißt: die Hälfte der untersuchten Beschäftigten verdient mehr, die andere Hälfte weniger. Auch alle folgenden Durchschnittszahlen beziehen sich auf diesen mittleren Gehaltswert.  

Die bestbezahlte Berufsgruppe ist die der Ärztinnen und Ärzte: Sie verdienen im Mittel 93.800 Euro im Jahr und damit mehr als doppelt so viel wie der Normalo. Ebenfalls in der Spitzengruppe des Berufe-Rankings sind Consultants (54.000 Euro), Ingenieure (52.800 Euro) und IT-Experten (52.000 Euro). Handwerksberufe liegen im Mittel bei 40.000 Euro Jahresbrutto, im Gesundheits- und Sozialwesen (ohne Ärzte) sind es 38.100 Euro. 

Diese Durchschnittswerte umfassen teilweise ganz verschiedene konkrete Berufe. Die Fotostrecke schlüsselt die Gehälter daher noch einmal etwas detaillierter auf. Sie zeigt die Gehälter von jeweils fünf beliebten Jobs innerhalb einer Berufsgruppe im Vergleich. 

Berufserfahrung, Region und Gender Pay Gap

Abgesehen vom Beruf beeinflussen weitere Faktoren das individuelle Gehalt. Ein wichtiger Faktor ist die Berufserfahrung: Einsteiger mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung verdienen laut Auswertung im Mittel 36.000 Euro brutto. Beschäftigte, die mehr als zehn Jahre im Job sind, nähern sich der Marke von 50.000 Euro an. Führungskräfte verdienen rund 20 Prozent mehr als Beschäftigte ohne Personalverantwortung. Zudem zeigen die Zahlen, dass sich in großen Unternehmen tendenziell mehr verdienen lässt als in kleinen Betrieben.

Der Bildungsabschluss spielt ebenfalls eine große Rolle: Die analysierten Akademikerinnen und Akademiker verdienen im Mittel 58.600 Euro, Beschäftigte ohne Studienabschluss 41.500 Euro. Ins Verhältnis setzen muss man das eigene Einkommen zudem stets zum Gehaltsniveau der Region, in der man wohnt. So verdienen die untersuchten Beschäftigten in den West-Bundesländern Hamburg, Baden-Württemberg und Hessen im Mittel rund 48.000 Euro. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt waren es nur 36.000 Euro. Insgesamt beträgt das Ost-West-Gefälle aller Bundesländer ohne Berlin im Schnitt 15 Prozent.

Und dann ist da noch der viel diskutierte Gender Pay Gap: Laut Stepstone-Vergleich verdienen Frauen in Vollzeit im Mittel rund 13 Prozent weniger als Männer in Vollzeit. Ein Teil dieser Gehaltslücke lässt sich durch Faktoren wie Berufswahl, Branche, Personalverantwortung und Berufserfahrung erklären. Aber selbst wenn man das alles herausrechnet, bleibt laut Stepstone noch eine Lücke von fast 7 Prozent.