Wie die "Sächsische Zeitung" in Dresden unter Berufung auf die Wirtschaftsauskunftei Creditreform berichtete, war im vergangenen Jahr bereits jeder neunte Erwachsene überschuldet. Demnach konnten 2005 rund 11,3 Prozent der Verbraucher fällige Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen. Ein Jahr davor waren es noch 10,6 Prozent gewesen. Die geringste Überschuldung weisen dem Bericht zufolge Bayern mit 7,6 Prozent und Baden-Württemberg mit 8 Prozent auf, gefolgt von Sachsen, das mit 9,5 Prozent besser steht als die restlichen alten Bundesländer.
Am Anfang steht der Ratenkauf
Im vergangenen Jahr beantragten laut Creditreform 98.400 Verbraucher Insolvenz - ein Viertel mehr als 2004. In Sachsen habe die Steigerung gar bei 37 Prozent auf 5.735 gelegen. Nach Ansicht von Creditreform-Prokurist Thomas Schulz zeigt der jüngste Schuldneratlas, "dass viele Privatpersonen den Angeboten von Herstellern und Händlern, die mit komfortabler Zahlung auf Raten locken, unterliegen und so zum Leben auf Pump verführt werden". Vor allem Jugendliche geraten etwa wegen übermäßiger Handy-Nutzung in die Schuldenfalle.
Bereits das dritte Jahr in Folge untersuchen dem Bericht zufolge die Creditreform-Töchter CEG und Microm, wie sich die klammen Haushalte innerhalb Deutschlands verteilen. In den Ballungsräumen sind demnach die Schuldnerquoten höher als in ländlichen Regionen - in den Kernstädten mehr als zwei Prozentpunkte über und in dünn besiedelten Gebieten mehr als einen Prozentpunkt unter dem Schnitt. In Bremerhaven und Offenbach am Main stehe jeweils fast jeder Fünfte in der Kreide.
Am besten steht Eichstätt da
Die Musterknaben säßen im bayerischen Eichstätt, wo gerade mal jeder 23. verschuldet sei. Den Angaben zufolge hatten jene Bundesländer, die bereits 2004 positiv aufgefallen waren, auch 2005 die geringsten Zuwachsraten. Die Schere zwischen schuldenarmen und schuldenreichen Gebieten gehe daher weiter auseinander.