Neuer Fünf-Euro-Schein Mit bunten Farben gegen Fälscher

  • von Sonja Jordans
Ab Mai gibt's frisches Geld: Bunter, fälschungssicherer und langlebiger sollen die neuen Fünf-Euro-Scheine sein, die allmählich gegen die alten ausgetauscht werden. Und das ist erst der Anfang.

Auf den ersten Blick wirkt er ein bisschen wie ein alter Lire-Schein oder Papiergeld aus einem Monopoly-Spiel: Der neue Fünf-Euro-Schein, der ab 2. Mai den alten Fünfer ersetzen wird. Statt des eher mausgrauen alten kommt der neue kräftig grün ins Portemonnaie – gewöhnungsbedürftig, aber nicht trist. "Die alten Scheine bleiben aber parallel in Gebrauch und ohne Begrenzung gültig", versichert Stefan Hardt von der Deutschen Bundesbank bei der Vorstellung des neuen Scheins in Mainz. "Niemand muss also losrennen und die alten umtauschen." Und damit der neue Fünfer nicht der einzige bunte zwischen den anderen blassen Banknoten bleibt, sollen nach und nach auch die übrigen ein frischeres Äußeres bekommen.

Doch nur, damit es im Portemonnaie farbenfroher zugeht, gibt es kein neues Papiergeld. "Fälschungssicherer und länger haltbar als das alte Modell" soll das folgende sein, sagt Hardt. Denn ein durchschnittlicher Fünf-Euro-Schein halte im Schnitt nur etwas mehr als ein Jahr. Der neue dagegen bekomme eine spezielle Beschichtung, damit Schmutz, Knittern und Knicken ihm nicht mehr so schnell den Garaus machen können.

Sicherheitsmerkmale vor allem auf der Vorderseite

Das Wichtigste am "Neuen" seien jedoch die Verbesserungen in punkto Fälschungssicherheit. "Das Wasserzeichen etwa bekommt ein Fälscher weder beim alten noch beim neuen hin", erläutert Rainer Elm vom Analysezentrum für Falschgeld und beschädigtes Bargeld der Bundesbank in Mainz, wo sämtliche in Deutschland aufgetauchten "Blüten" landen. Mit Falschgeld kennen sich Elm und seine Mitarbeiter aus.

Wie erkennt ein Laie, ob er einen echten Schein oder bloß bedrucktes Papier in den Händen hält? Beim Wasserzeichen etwa lohne es sich, genau hinzusehen, rät Elm. "Denn das ist schon ins Papier geprägt, bevor ein Geldschein daraus hergestellt wird." Bei einer Fälschung würde das nicht gelingen. "Da wird, wenn überhaupt, ein Zeichen aufgedruckt." Der Laie merke das an den dunklen, eindimensional wirkenden Farben. Wird der echte Schein gegen das Licht gehalten, erscheinen dagegen schemenhaft der Kopf der mythologischen "Europa" und das Wertzeichen in heller, fast reliefartiger Struktur. "Ansonsten befinden sich Sicherheitsmerkmale der neuen Scheine fast nur noch auf der Vorderseite", so Elm. Grund: Wenn sich ein Verbraucher überhaupt einen Schein genauer ansieht, "dann dreht er ihn nicht auch noch", sagt der Fachmann. Also verfügt der neue unter anderem über eine sogenannte Smaragdzahl. "Dies ist die glänzende Wertzahl auf der Vorderseite, bei der beim Kippen ein auf- und ablaufender Farbwechsel erkennbar wird", beschreibt Elm. Tatsächlich: Beim Bewegen verändert sich das kräftige Grün der Fünf in ein schillerndes Blau.

Ertasten, ob ein Schein echt ist

Doch nicht jeder Verbraucher wedelt mit den Scheinen herum, die ihm herausgegeben werden. "Dennoch fühlt man, ob man echte in der Hand hat", sagt Martin Weber. Er ist Falschgeld-Experte beim Analysezentrum und kennt die Merkmale von Blüten. "Falschgeld ist meist aus schlechterem Papier", sagt er. Und selbst im Vergleich mit dem noch aktuellen, etwas zerknitterten echten Fünfer aus dem Portemonnaie fühlt sich der neue Schein anders an – fester, dicker und stabiler. Weber rät zudem, mit den Fingern über die Ränder der Scheine zu streichen: "Dort fühlt man etwa das Copyright-Zeichen, ein kleines C in einem Kreis". Auch ein Strichmuster an den Rändern echter Scheine ist zu ertasten. Zudem verfügen die neuen über einen Hologramm-Streifen am rechten Rand. Dieser zeigt beim Kippen in schillernden Farben Euro-Symbol und Europa-Portrait sowie das Architekturmotiv des Scheins und dessen Wertzahl. Und noch eine Neuigkeit bieten die neuen Noten: "Die Bezeichnung `Euro´ ist jetzt in lateinischen, kyrillischen und griechischen Schriftzeichen aufgedruckt", betont Elm.

Wer jetzt glaubt, alles zu wissen, was es für die Herstellung falscher Banknoten braucht, muss eine Enttäuschung verkraften: "Alle Scheine verfügen außerdem über nur für Maschinen lesbare Sicherheitsmerkmale", sagt Rainer Elm und lacht. "Und die werden wir ganz bestimmt nicht verraten."

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