Aktionärsvertreter haben den Vorstand des Sportartikelherstellers Puma wegen dessen Dividendenpolitik kritisiert. Die Erhöhung der Ausschüttung um nur 27 Prozent sei angesichts der hohen Gewinne ein Affront gegen die Aktionäre, sagte Gerhard Jäger von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger auf der Hauptversammlung am Dienstag in Herzogenaurach. «Das kann nicht hingenommen werden.» Auch Markus Jäckel von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz warf dem Vorstand Knausrigkeit vor.
Beispiellose Rendite
Puma-Chef Jochen Zeitz verteidigte den von der Hauptversammlung mit großer Mehrheit angenommenen Vorschlag, die Dividende auf 70 Cent je Aktie zu erhöhen. Schließlich habe die Aktie 2003 ihren Wert wieder mehr als verdoppelt. "Fasst man die Wertsteigerung und die Dividende zusammen, ergibt sich eine Rendite, die im Markt- und Wettbewerbsumfeld ihresgleichen sucht", sagte er. Der Kurs stieg am Dienstag zwischenzeitlich um 2 Prozent auf 204 Euro.
Nach Worten von Zeitz wird Puma seine Rekordjagd im laufenden Jahr fortsetzen. Man erwarte im sechsten Jahr in Folge ein Umsatz- und Gewinnwachstum von mindestens zehn Prozent. Auch die Aktionärsvertreter sprachen von einer Erfolgsgeschichte. "Puma ist Kult", freute sich Jäger. Zeitz sagte, das Unternehmen liege bei der langfristigen Planung deutlich über den eigenen Erwartungen. Dabei gehe es um profitables und langfristiges Wachstum. "Puma setzt nicht auf kurzfristige Trends."
Alle Aktien im Streubesitz
Nach dem Rückzug des bisherigen Hauptaktionärs, des Medienunternehmens Regency, befinden sich die Puma-Aktien zu 100 Prozent im Streubesitz. Der Aufsichtsrat wurde als Folge der neuen Eigentümerstruktur von neun auf sechs Mitglieder verkleinert.