Milwaukee Mann stirbt – und soll weiter Miete zahlen

Vorstadtsiedlung in den USA
Eine Vorstadtsiedlung in den USA (Symbolbild)
© Rossi / Bildagentur-Online / Picture Alliance
Eine Familie in Milwaukee wurde nach dem Tod ihres Vaters von einem Brief des Vermieters überrascht. Der forderte die Miete weiter. Schuld ist ein lokales Gesetz.

Einen geliebten Menschen zu verlieren, ist eine schwere Belastung. Eine Familie in der US-Stadt Milwaukee wurde nun kurz vor Weihnachten von diesem Schicksalsschlage getroffen. Ein weiterer Schock kam aber erst später, in Form eines Briefs vom Vermieter. Denn der wollte weiter die Miete bezahlt bekommen.

Das machte ein an seinen toten Mieter adressiertes Schreiben klar. Der Vermieter drückte sein Bedauern aus, dass die Kaution von 595 Dollar leider nicht ausgezahlt werden könnte. "Sie haben die Wohnung am 21.12. verlassen. Leider müssen wir ihre gesamte Kaution einbehalten, weil Sie nicht rechtzeitig gekündigt haben", erklärt der Vermieter, als sei der Verstorbene aus eigenem Willen ausgezogen. Bis zum 31.1. oder einer früheren Vermietung falle deshalb die weitere Zahlung an. Je nach Miethöhe kämen zu der einbehaltenen Kaution noch weitere Kosten hinzu.

Regelung in Milwaukee: Vertragsbruch durch Sterben

Die Tochter, die den Brief öffnete, fiel aus allen Wolken. Deana B. rief sofort die Firma an. Und bekam erklärt, ihr Vater hätte mit seinem Tod den Vertrag gebrochen. "Das hat mich völlig umgehauen. Ich weiß nicht mal, was ich dazu sagen soll", erklärte sie einer lokalen Nachrichtenseite. Die Nothelfer hätten zwar die Tür beschädigt, aber sie habe sogar noch tagelang die Wohnung ausgeräumt und in Schuss gebracht, bevor sie alle Schlüssel und Unterlagen übergeben hätte. "Ich fragte, ob sie das Menschen wirklich antun wollen. Und sie wiederholte nur immer wieder, dass es dem Bundesgesetz von Wisconsin entsprechen würde."

Das scheint tatsächlich der Fall zu sein. Stirbt ein Mieter, läuft der Mietvertrag in dem US-Bundesstaat erst dann aus, wenn der Vermieter informiert wurde und danach 60 Tage vergangen sind oder die nächstmögliche Kündigungsfrist erreicht wurde, erklärt die Nachrichtenseite "TMJ4".

In einem Statement gegenüber der Seite versuchte sich auch die Immobilienfirma, bei der Deanas Vater Mieter war, zu erklären. Man probiere immer, den trauernden Angehörigen entgegen zu kommen, hieß es in dem Statement. Allerdings würden dem Vermieter aber auch Kosten durch eine Reinigung und das Leerstehen des Apartments entstehen, so das Unternehmen.

Für Deana ist das wenig hilfreich. Sie hätte die Kaution dringend für die teure Beerdigung benötigt, sagte sie der Seite. "Nur weil man etwas darf, muss man es schließlich nicht tun", findet sie.

Quelle: TMJ4

mma