Ansichtssache Fünf populäre Irrtümer über Gründer

In Zeiten von Konjunkturflaute und fast fünf Millionen Arbeitslosen ist die Selbständigkeit ein hoch gehandeltes Thema - Irrtümer eingeschlossen. Hier fünf populäre Irrtümer über Gründer.

In Zeiten von Konjunkturflaute und 4,5 Millionen Arbeitslosen ist die Selbständigkeit ein hoch gehandeltes Thema - Irrtümer eingeschlossen. Hier fünf populäre Irrtümer über Gründer.

Pleite-Risiko

1. "Eine Existenzgründung bringt nichts, heutzutage ist das Pleite-Risiko viel zu hoch"

Das erste Jahr ist für die Gründer das verflixte: Viele von denen, die aufgeben, tun dies in den ersten zwölf Monaten. Tatsächlich scheitern aber nur drei von zehn Firmengründern innerhalb der ersten vier Jahre - sieben machen weiter. Dabei gibt es besonders erfolgversprechende Branchen wie das Handwerk. Nach einer Studie in Nordrhein-Westfalen gehen nicht einmal zwei Prozent der Handwerker innerhalb der ersten zwei Jahre Pleite.

Geschäftsidee

2."Bei einer Existenzgründung kommt es einzig und allein auf die Geschäftsidee an"

Eine gute Geschäftsidee hilft, doch auch als Nachahmer oder Übernehmer eines Betriebes kann man erfolgreich sein. Letztlich kommt sehr viel auf die Umsetzung an: Der Finanzbedarf muss geplant, der Markt abgesteckt werden, die betriebswirtschaftlichen Kenntnisse müssen stimmen. Und auch das soziale Umfeld, die Partnerschaft oder Ehe, muss funktionieren - ohne die Familie geht's nicht. Bei den allermeisten Pleiten hapert es an diesen Punkten.

Zeitpunkt

3."Erfolgreiche Unternehmer starten schon in jungen Jahren in die Selbstständigkeit"

Wer ein Unternehmen gründen will, muss kein junger Hüpfer mehr sein oder frisch von der Universität stammen. Im Gegenteil: Wer schon über Berufserfahrung als Angestellter verfügt, kann viele Anfängerfehler vermeiden. Er handelt meist rationaler und entwickelt aufgrund der besseren Kenntnis des Marktes oft die nachhaltigeren Strategien. Das optimale Alter für Gründer gibt es nicht - die meisten sind zwischen 30 und 40.

Motivation

4."Aus der Arbeitslosigkeit in die Selbstständigkeit: Das geht sowieso schief"

Zahlen der Arbeitsämter beweisen das Gegenteil: Danach müssen nur elf Prozent der Existenzgründer, die mit Hilfe des Überbrückungsgeldes zum Unternehmer wurden, innerhalb der ersten drei Jahre wieder aufgeben. Der Grund: Überbrückungsgeld nehmen vor allem überdurchschnittlich ausgebildete Arbeitslose mit ausgereifter Geschäftsidee in Anspruch.

Ziele

5."Unternehmern und Selbstständigen geht es doch nur um das eine: ums Geld"

Keine Frage: Jeder, der den Stress einer Existenzgründung auf sich nimmt, möchte auch gut verdienen. Wichtiger sind aber andere Motive, wie eine Studie der Zeitschrift "Impulse" über den Mittelstand ergab. Danach wollen Unternehmer vor allem frei und unabhängig sein und ihre eigenen Ideen verwirklichen. Und vor dem Ziel, hohe Gewinne einzufahren, steht bei ihnen sogar noch ein anderes: Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten.

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