Angesichts steigender Arbeitslosigkeit würden einer Umfrage zufolge fast drei Viertel der Berufstätigen lieber weniger verdienen als ihren Job zu verlieren, wenn es ihrer Firma schlechter geht. Wie das Hamburger B.A.T Freizeit-Forschungsinstitut am Dienstag berichtete, vertreten 71 Prozent die Auffassung, eine Senkung des Arbeitslohns solle möglich sein, bevor eine Kündigung ausgesprochen wird. Vor allem Führungskräfte und Leitende Angestellte sowie junge Leute von 18 bis 24 Jahren waren mit jeweils 77 Prozent dieser Meinung.
Spürbare Zurückhaltung bei Beamten
Anders als in den 90er Jahren, als viele für kürzere Arbeitszeiten zu Einkommensverzicht bereit waren, hat die "Angst vor Wohlstandsverlusten" laut Institutsleiter Horst Opaschowski inzwischen zu einem deutlichen Meinungsumschwung geführt: Immer mehr Menschen seien bereit, länger zu arbeiten, um mehr zu verdienen. Für mehr Geld würden den Angaben zufolge 22 Prozent gelegentlich einen Zehn-Stunden-Tag einlegen - im Jahr 2000 waren das nur 14 Prozent. Auch die Bereitschaft zur Wochenendarbeit hat von 15 auf 23 Prozent zugenommen. "Spürbare Zurückhaltung" konstatiert das Institut lediglich bei den Beamten - mit zehn Prozent.
Für die Repräsentativumfrage wurden nach Angaben des Instituts 911 Berufstätige nach ihren Vorstellungen befragt.