Amazon ist längst nicht mehr nur Warenhaus im Netz, sondern auch Serienproduzent, Musikstreamingdienst - und Lebensmittelhändler. Vor allem Letzteres rückt zunehmend in den Vordergrund. Nun sorgt eine Aktion für Aufsehen: Amazon bietet einkommensschwachen US-Bürgern die Prime-Mitgliedschaft zu besonderen Konditionen an. Statt monatlich 10,99 Dollar oder jährlich 99 Dollar für die Mitgliedschaft zu zahlen, müssen die ärmeren Bürger nur 5,99 Dollar im Monat aufbringen. Amazon prime bietet nicht nur kostenlosen Versand, sondern auch gratis Musikstreaming, Serien und Filme. Doch bei dem Angebot geht es nicht darum, einkommensschwache Haushalte für Serien zu begeistern. Sondern um den Lebensmitteleinkauf.
Berücksichtigt werden bei der Rabatt-Aktion nur Personen, die im Rahmen staatlicher Hilfsprogramme auf Lebensmittelmarken angewiesen sind. Rund 47 Millionen US-Amerikaner sind auf diese Marken angewiesen, um ihr Überleben zu sichern. Das entspricht 15 Prozent der Gesamtbevölkerung. Genau hier setzt das Angebot von Amazon an, berichtet die "Lebensmittelzeitung". Der Internetgigant hatte schon zum Jahresanfang angekündigt, sich mit anderen Lieferdiensten an einem staatlich geförderten Programm zum Lebensmitteleinkauf von Geringverdienern und Bezieherin von Essensmarken zu beteiligen.
Amazon: Lebensmitteleinkauf von armen Bürgern
Mit diesem Schritt nimmt Amazon den Konkurrenzkampf mit dem Branchenriesen Walmart an, der sich mit seinem günstigen Sortiment traditionell an schwächere Einkommensgruppen richtet. In diese Nische will auch der deutsche Discounter Lidl stoßen, der in Kürze auf dem US-Markt durchstarten will. Der Lebensmittellieferdienst Amazon Fresh ist seit vier Jahren in den USA aktiv. Zum Start des Angebotes ließ eine Amazon-Sprecherin wissen: "Wir arbeiten hart daran, das größte Lebensmittelladen-Erlebnis, das es gibt, aufzubauen."
