Die HypoVereinsbank ist nach der Deutschen Bank das zweitgrößte Kreditinstitut in Deutschland. Unter den privaten Großbanken in Deutschland haben die Münchner das mit Abstand größte Kreditportfolio. Auch bei der zusammengebrochenen KirchGruppe gehörte die HypoVereinsbank mit einem Engagement von rund 500 Millionen Euro zu den größten Gläubigern. Anfang des Jahres bot HypoVereinsbank-Chef Albrecht Schmidt dem alten Geschäftspartner Leo Kirch an, ihm durch den Kauf seiner Springer-Beteiligung finanziell Luft zu verschaffen. Das Geschäft kam aber nicht zustande.
Bisher kein Engagement im Medienbereich
Im Gegensatz zu anderen Finanzkonzernen hält die HypoVereinsbank kein größeres industrielles Firmengeflecht. Zu den größeren börsennotierten Beteiligungen gehört die Mehrheit an der Brau und Brunnen AG. Im Medienbereich ist die HypoVereinsbank bisher nicht groß engagiert. Nach der Übernahme der Bank Austria sieht sich die HypoVereinsbank insbesondere in Mittel- und Osteuropa gut aufgestellt. Die Bilanzsumme des Instituts belief sich Ende 2001 auf 728 Milliarden Euro.
Rote Zahlen im zweiten Quartal
Wegen ihres großen Kreditportfolios und der Wirtschaftsflaute musste die HypoVereinsbank im ersten Halbjahr ihre Risikovorsorge deutlich aufstocken. Im zweiten Quartal rutschte das Institut operativ in die roten Zahlen. Der Betriebsverlust betrug 89 Millionen Euro nach einem operativen Gewinn von 330 Millionen Euro im ersten Quartal. Im Vorjahreszeitraum war das Betriebsergebnis mit 286 Millionen Euro positiv. Die Zahl der Mitarbeiter sank im ersten Halbjahr um knapp 2800 auf rund 67 000 Beschäftigte. Schmidt hatte den Abbau von insgesamt 9100 Arbeitsplätzen angekündigt. Wenn die Flaute anhält, sollen noch mehr Stellen gestrichen werden.