Nach den millionenfachen Funktionsausfällen von EC- und Kreditkarten mit Sicherheitschip hat der deutsche Einzelhandel Entwarnung gegeben. Kunden könnten ab sofort wieder unbesorgt mit ihren Bankkarten einkaufen, teilte der Einzelhandelsverband HDE am Freitag in Berlin mit. Gemeinsam mit den Netzbetreibern sei es gelungen, die Zahlungsterminals an den Kassen umzustellen. Nun könnten die fehlerhaften Karten wieder gelesen werden. In wenigen Ausnahmefällen könne es aber noch zu Zahlungsabbrüchen kommen.
Der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) hatte zuvor versprochen, dass bis Montag wieder alle Händlerterminals funktionieren sollten. ZKA-Sprecherin erklärte, die Umstellung der Händler-Software sei bereits jetzt mögliche. Manche Unternehmen, etwa Kaufhäuser, wollten die Geräte aber erst am Sonntag neu programmieren, wenn keine Kunden gestört würden. Im europäischen Ausland ist das Geldabheben am Automaten und das Bezahlen mit der Karte häufig noch nicht wieder möglich.
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband kündigte unterdessen Ersatzleistungen für betroffene Karteninhaber an. Verbandspräsident Heinrich Haasis erklärte in der "Bild"-Zeitung, das die Unternehmen seines Verbandes für entstandene Kosten aufkommen werden.
"Sparkassen und Landesbanken werden den Karteninhabern die Gebühren ersetzen, die dadurch entstanden sind, dass sie auf andere Zahlungsmittel ausweichen mussten." Haasis entschuldigte sich bei den Kunden und erklärte: "Selbst wenn der Verantwortliche des Fehlers ein externes Programmierhaus ist, können Kunden von Sparkassen und Landesbanken erwarten, dass ihnen eine fehlerfreie Leistung zur Verfügung gestellt wird."
Nach dem Jahreswechsel funktionierten über 30 Millionen Giro- und Kreditkarten nicht mehr richtig. Am stärksten waren Kunden der öffentlich-rechtlichen Banken von dem "2010"-Problem betroffen.
Kreditkarten Vergleich: Hier geht es zur Übersicht.