Besser deaktivieren Achtung, diese Voreinstellung macht Ihren Mobilfunk-Vertrag zur Kostenfalle

Gastbeitrag von Bernd Storm van's Gravesande
Wenn das monatliche Surfvolumen aufgebraucht ist, buchen viele Mobilfunkanbieter ihren Kunden automatisch neue Datenpakete hinzu. Beim Blick auf die Rechnung kann die Datenautomatik für unangenehme Überraschungen sorgen.

Wer für sein Smartphone eine Internetflatrate gebucht hat, dem steht monatlich ein bestimmtes Datenvolumen zur Verfügung, für das ein fester Preis bezahlt wird. Wird das Volumen vor Monatsende verbraucht, wird die Surfgeschwindigkeit gedrosselt - es sei denn, es wird ein zusätzliches, kostenpflichtiges Datenpaket beim Anbieter hinzu gebucht.

An Stelle der manuellen Aktivierung durch den Nutzer, haben einige Anbieter eine sogenannte Datenautomatik eingeführt: Sobald das Datenvolumen aufgebraucht wurde, wird automatisch eine "Datenportion" hinzu gebucht - und abgerechnet. Immer und immer wieder. Nur wer die Datenautomatik aktiv abbestellt, erhält keine Zubuchungen mehr (Informationen zur Abschaltung der Datenautomatik finden sich im Aboalarm-Blog).

Bei einigen Anbietern werden Nutzer nach drei Monaten, in denen alle zusätzlichen Datenportionen in Anspruch genommen wurden, automatisch in einen höheren Tarif umgebucht - um ihn an das Surfverhalten anzupassen.

stern Logo
stern Logo
So verhindern Sie, dass Ihr Handy-Ladekabel bricht

Vorgehen in rechtlicher Grauzone

Dieses Vorgehen spielt in einer rechtlichen Grauzone. Mehrere Anbieter wurden bereits von Verbraucherzentralen abgemahnt oder sogar verklagt. E-Plus musste bereits zurückrudern, weil die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kritisierte, dass BASE allen Nutzern die Datenautomatik und damit nicht akzeptierte Vertragsoptionen unterschieben wollte. Auch O2 stand wegen seiner Datenautomatik bereits vor Gericht, doch ein rechtskräftiges Urteil steht noch aus - und so lange gibt es auch die Datenautomatik. Einer der wenigen Anbieter, die auf die Datenautomatik verzichten, ist die Telekom.

Immer wieder tauchen Lücken im Verbraucherschutz auf, die einige Anbieter solange ausnutzen, bis sie verboten werden. Hier hilft nur genaues Hinsehen. Wer Praktiken entdeckt, die dem eigenen Rechtsempfinden widersprechen, sollte sie bei den Verbraucherzentralen melden. Nur so können Grauzonen entdeckt und beseitigt werden.