Deutsche Bahn mit Problemen Ostern mit Verspätungen und ICE-Züge öfter in der Werkstatt

Probleme bei der Bahn: Baustellen bereiten zu Ostern Probleme im Fahrplan und die ICE-Züge müssen künftig öfter in die Werkstatt.

Bahnfahrer müssen sich am Osterwochenende wegen zahlreicher Baustellen auf Fahrplanänderungen und Verspätungen einstellen. Bundesweit werden an den Feiertagen rund 150 Baumaßnahmen umgesetzt, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. "Dabei werden rund 100 Kilometer Schienen, fast 60 Weichen, mehr als 60.000 Schwellen und knapp 100.000 Tonnen Schotter erneuert", erklärte das Unternehmen.

Zwischen der Hin- und Rückreisewelle würden am Osterwochenende zahlreiche Baumaßnahmen gebündelt, erklärte die Bahn. Mit seinen vier zusammenhängenden Tagen zwischen Hin- und Rückreisewelle des Osterverkehrs sei das Wochenende "die einzige Gelegenheit für die Bahn, komplexere Gleisbauprojekte auf Hauptstrecken mit minimalen Auswirkungen auf Schüler-, Berufs- und Geschäftsverkehr zu realisieren".

Die anstehenden Fahrplanänderungen habe man seit Dezember in den Verkaufs- und Informationssystemen berücksichtigt, betonte die Bahn. "Dadurch werden beispielsweise bei Umsteigeverbindungen nur die Züge angezeigt, die sich bei eventuell verlängerter Fahrzeit auch tatsächlich erreichen lassen", betonte die Bahn. Außerdem habe man rund 1.500 Abfahrtstafeln für 40 Bahnhöfe neu gedruckt und an den Bahnhöfen mehr als 6.000 Plakate und Fahrplanaushänge aufgehängt. An vielen Stationen sei zusätzliches Personal zur Kundeninformation im Einsatz. Die Bahn verweist außerdem auf das kostenlose 24-Stunden-Bau-Telefon unter der Nummer 0800-5996655 sowie auf den Videotext in den dritten Fernsehprogrammen.

Die Bahn steht seit langem wegen des Zustandes ihres Netzes in der Kritik. In diesem Jahr will der Konzern nach eigenen Angaben an mehr als 3.000 Gleisbaustellen rund 4.500 Kilometer Gleise und 1.500 Weichen austauschen. Dabei sollen rund 2,7 Millionen Schwellen erneuert sowie rund 3,3 Millionen Tonnen Schotter verarbeitet werden. Seit 2007 erneuerte die Bahn demnach rund 10.000 Weichen sowie gut 15.000 Kilometer des 64.000 Kilometer langen Schienenetzes.

Probleme machen der Bahn auch ihre modernen ICE-Züge mit Neigetechnik: Diese müssen künftig noch öfter in die Werkstatt als bisher. Weil in den vergangenen eineinhalb Jahren vier Risse an Radsatzwellen entdeckt wurden, wies das Eisenbahn-Bundesamt das Unternehmen an, die Räder der Züge künftig alle 21.000 Kilometer statt alle 30.000 Kilometer mit Ultraschall auf Mängel zu untersuchen.

"Derartige Rissbildungen stellen, sofern sie nicht rechtzeitig erkannt werden, eine erhebliche Sicherheitsgefahr dar. Ein Bruch der betroffenen Radsatzwelle kann nicht ausgeschlossen werden", sagte der Sprecher der Behörde, Ralph Fischer, der Nachrichtenagentur DAPD. Er bestätigte damit einen Bericht des Hessischen Rundfunks.

Die Deutsche Bahn geht nach eigenen Angaben davon aus, dass es trotz der häufigeren Werkstattbesuche keine unmittelbaren Einschränkungen für Fahrgäste geben wird. Man sei bemüht, Fahrzeugengpässe weitestgehend zu vermeiden. Ursprünglich war geplant, die Achsen nur alle 240.000 Kilometer und damit etwa zweimal im Jahr zu überprüfen.

APN
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