Deutsche Bank Ackermann sieht Stärkung des Kerngeschäfts durch Übernahme

Die Deutsche Bank sieht sich gestärkt aus der Krise hervorgehen. Im dritten Quartal verzeichnete das größte deutsche Geldhaus einen kräftigen Gewinnsprung auf 1,4 Milliarden Euro nach Steuern, mehr als drei Mal so viel wie im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Die Deutsche Bank sieht sich gestärkt aus der Krise hervorgehen. Im dritten Quartal verzeichnete das größte deutsche Geldhaus einen kräftigen Gewinnsprung auf 1,4 Milliarden Euro nach Steuern, mehr als drei Mal so viel wie im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Bankchef Josef Ackermann schrieb an die Aktionäre, die Entwicklung eröffne gute Chancen, die Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Bank zu verbessern. Dem diene der geplante Kauf von Teilen des Firmenkundengeschäfts der niederländischen ABN AMRO sowie die erst am Mittwoch verkündete Übernahme der traditionsreichen Privatbank Sal. Oppenheim. "Beide Akquisitionen würden unserer Strategie entsprechen, unser nicht zum Investmentbanking gehörendes Geschäft zu vergrößern, um die Ertragsquellen zu diversifizieren und das Kerngeschäft durch gezielte Übernahmen zu stärken", erklärte Ackermann.

Dank der höheren Gewinne vor allem durch das Investmentbanking steigen auch die Bonuszahlungen bei der Deutschen Bank. In den ersten neun Monaten 2009 lag der Gewinn nach Steuern den Angaben zufolge bei 3,6 Milliarden Euro, im Vorjahreszeitraum waren es 918 Millionen Euro gewesen. Die Boni steigen für diesen Zeitraum um etwa 1,5 Milliarden Euro.

Ackermann betonte, die Bank habe an ihrer strikten Bilanzdisziplin festgehalten, das Kapital weiter gestärkt und zugleich wichtige Schritte zur Ausweitung ihres Geschäfts gemacht. "Alle unsere Geschäftsbereiche waren im dritten Quartal profitabel", betonte er. Die Deutsche Bank habe "ihre Widerstandsfähigkeit in einem außergewöhnlich schwierigen Umfeld bewiesen und ist zweifellos gestärkt aus der Krise hervorgegangen". Im Handelsbereich habe die Bank ihre "risikogewichteten Aktiva" um 8 Milliarden Euro weiter reduziert. "Dies erfolgte auf Basis einer strategischen Entscheidung, auch wenn es zulasten kurzfristiger Ertragszuwächse in einigen Geschäftsbereichen ging", erklärte der Bank-Chef.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg von 236 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 544 Millionen Euro, blieb damit aber deutlich unter dem Wert von 1 Milliarde Euro im zweiten Quartal 2009. In den ersten neuen Monaten lag die Risikovorsorge bei 2,1 Milliarden Euro gegenüber 485 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Eigenkapitalrendite nach eigener Zielgrößendefinition der Bank lag im dritten Quartal bei 14 Prozent, für die ersten neun Monate bei 18 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte die Bank eine Rendite von minus 3 Prozent ausgewiesen. Ackermanns Ausblick fiel vorsichtig aus: "Für die nahe Zukunft sehen wir Herausforderungen, aber auch Chancen", erklärte er. Sein Institut sei für beides gut gerüstet.

Die Anleger schienen das ähnlich zu sehen: Die Aktie legte zweitweise fast 2,9 Prozent zu und lag gegen Mittag 2 Prozent im Plus. Das Ergebnis für das dritte Quartal enthält Gewinne von 110 Millionen Euro aus der Reduzierung der Beteiligung der Bank an der Daimler AG. Bereits im zweiten Quartal hatte vor allem das Investmentbanking dem Institut einen kräftigen Gewinn von 1,1 Milliarden Euro beschert.

AP
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