Er ist nur 1,50 Meter groß und soll dennoch enorme Entlastungen für die Briefzusteller der Deutschen Post bringen: Der "PostBOT" wird aktuell im nordhessischen Bad Hersfeld getestet. In zwei Zustellbezirke soll der Begleitroboter zunächst für sechs Wochen eingesetzt werden, teilte Konzernvorstand Jürgen Gerdes am Mittwoch in der Kleinstadt mit. Das vierrädrige Gefährt folgt den Postboten und kann dabei bis zu 150 Kilogramm Postsendungen tragen. Zudem stoppt der elektrisch fahrende Postbot vor Hindernissen und überwindet Bordsteine.
Der Roboter sei keine Gefahr für Arbeitsplätze, erklärte Gerdes: "Es geht darum, den Menschen zu unterstützen, länger fit zu bleiben." Personenbezogene Daten erhebe und speichere der Roboter nicht. Technische Details und Kosten nennt die Post aus Wettbewerbsgründen nicht.
Mehr Elektro-Transporter
Dies ist nicht die einzige Neuerung in Sachen Mobilität bei der Deutschen Post: Angesichts der großen Nachfrage baut das Tochter-Unternehmen Streetscooter sein Angebot an elektrisch betriebenen Autos aus. In Düren nahe Aachen werde ein zweites Werk für den Bau von 10.000 Elektro-Autos jährlich gebaut, teilte das Unternehmen mit. Die Herstellung in Düren soll im zweiten Quartal 2018 starten. Bis zu 250 Arbeitsplätze entstehen dort, erklärte das Unternehmen. Bisher produziert die Deutsche Post in Aachen. In beiden Werken zusammen sollen künftig bis zu 20.000 Streetscooter pro Jahr vom Band laufen.
Die Post setzt bundesweit bereits eine Flotte von rund 3000 E-Autos zur Auslieferung von Paketen ein, deren Produktion aus einem Start-up an der Aachener Universität RWTH hervorgegangen ist. Im Sommer hatte die Post mit dem Autobauer Ford ein Transportermodell mit mehr Platz vorgestellt. Bis Ende 2018 sollen laut früheren Angaben 2500 Elektro-Transporter mit einem Ladevolumen von rund 200 Paketen im Einsatz sein.
Deutsche Post hebt Porto für Geschäftskunden an
Schlechte Neuigkeiten gibt es dagegen für Geschäftskunden der Deutschen Post im Bezug auf das Briefporto: Einem Medienbericht zufolge soll dies erhöht werden. Unternehmen und Behörden müssten mit Beginn des neuen Jahres fünf Prozent mehr für den Briefversand bezahlen als bislang, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Bei rückläufigen Versandmengen müsse man weiter steigende Produktionskosten auffangen, sagte ein Sprecher der Post der Zeitung. Für Privatkunden darf das Porto bis Ende 2018 nicht weiter erhöht werden.
