Inmitten der Skandale um frisierte Bilanzen großer US-Konzerne hat eine US-Gruppe Vizepräsident Dick Cheney verklagt. Die unabhängige Gruppe Judicial Watch beschuldigt den texanischen Ölkonzern Halliburton, den Cheney bis zum Jahr 2000 geleitet hatte, der falschen Buchführung. Dies habe zu einer Überbewertung des Aktienwertes und damit zur Täuschung der Anleger geführt.
Änderung der Buchführung
Der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, nannte die Klage ungerechtfertigt. Er lehnte Fragen zu dem Thema mit der Begründung ab, Ansprechpartner sei der Konzern Halliburton. Unter Cheney hatte der Ölfeldausrüster Halliburton in den 90er Jahren seine Buchführung geändert, was die Profite des Unternehmens erheblich verbessert hatte. Die Wertpapier- und Börsenaufsicht SEC untersucht den Fall.
»Unwahr, unbewiesen, unbegründet«
Halliburtons Finanzchef Doug Foshee wies die Beschuldigungen als »unwahr, unbewiesen und unbegründet« zurück. Das Unternehmen arbeite mit der SEC eng zusammen, um die aufgeworfenen Fragen zur Buchführung zu beantworten, betonte er
in einer in Dallas (Texas) herausgegebenen Stellungnahme.
Bushs hartes Vorgehen - auch gegen sich selbst?
US-Präsident George W. Bush hatte am Montag »harte neue Gesetze« zur Verhinderung von Finanzskandalen angekündigt. Er wies gleichzeitig Vorwürfe zurück, dass er selber in den 90er Jahren als Unternehmer möglicherweise von Insiderwissen profitiert und den Aufsichtsbehörden verspätet Verkaufsdokumente vorgelegt habe.