Ebay Whitman gibt die Spitze frei

Sie hat Ebay zum Erfolg geführt, doch nun ist Schluss. Nach zehn Jahren tritt die Vorstandsvorsitzende Meg Whitman von ihrem Posten zurück. Damit will sie den Weg freimachen, neue Visionen für das leicht kriselnde Auktionsunternehmen zu entwickeln.

Die Vorstandsvorsitzende der Internet-Auktionsfirma Ebay, Meg Whitman, tritt nach zehn Jahren ab. Die 51-Jährige kündigte am Mittwoch in San Jose in Kalifornien ihren Rücktritt zum 31. März an. Nachfolger soll der 47-jährige John Donahoe werden, der bisher für die E-commerce-Sparte zuständig war. Donahoe kündigte eine Überarbeitung der Ebay-Website und der Preisstruktur an. Whitman wird dem erweiterten Vorstand von Ebay weiter angehören.

Sie begründete ihren Rückzug von der Unternehmensspitze, dass zehn Jahre in etwa das Maximum sei, das ein Vorstandschef im Amt bleiben sollte. Es sei "an der Zeit, dass Ebay eine neue Führung, neue Perspektiven und eine neue Vision" bekomme, sagte Whitman, die Ebay von einer wenig bekannten Online-Auktionsseite zum weltweiten Markenzeichen und Erfolg führte und dabei selbst zur Milliardärin wurde.

Ebay-Gründer und Firmenpräsident Pierre Omidyar lobte den Geschäftssinn, die Entschlossenheit und den Humor Whitmans, die damit wesentlich zum Erfolg des 1995 unter dem Namen AuctionWeb gestarteten und 1997 in Ebay umbenannten Unternehmens beigetragen habe. Für das vierte Quartal 2007 meldete Ebay eine Gewinnsteigerung um 53,2 Prozent. Insgesamt wurde demnach ein Gewinn von 530,9 Millionen Dollar (363,2 Millionen Euro) beziehungsweise 39 Cent pro Aktie verbucht. Der Umsatz stieg um 27 Prozent auf 2,18 Milliarden Dollar (fast 1,5 Milliarden Euro).

Ebay kündigt Veränderungen an

Donahoe übernimmt ein Unternehmen, das zwar sehr profitabel bleiben dürfte, aber Probleme hat, noch weiter zu wachsen. Die Zahl der aktiven Nutzer stieg im vierten Quartal 2007 nur um 2 Prozent auf 83,2 Millionen. Donahoe nannte noch keine Einzelheiten, deutete aber Veränderungen bei der Preisstruktur an: Ebay dürfte die Gebühr für das Einstellung von Artikeln zum Verkauf senken, die bei Erfolg fällige Provision aber anheben. Zudem solle der Einkauf auf den Internetseiten von Ebay einfacher und sicherer werden.

AP
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