Wer Flüge online bucht, greift gerne auf eines der zahlreichen Preisvergleichsportale zurück. Mit wenigen Klicks bekommt man hier eine Liste von Flügen aller Airlines angezeigt, den günstigsten Preis zuerst. Doch die Flugbuchung auf solchen Seiten ist nicht ohne Tücken: Versteckte Gebühren und unnötige Zusatzversicherungen machen den Kunden das Leben schwer. Und oft stellt sich heraus, dass der zunächst angegebene Preis gar nicht stimmt
Wegen solcher Praktiken geht die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Test hart mit den Flugbuchungsportalen ins Gericht. "Es ist eine Strapaze, auf fluege.de ein Ticket zu buchen", schreibt die Zeitschrift. Immer wieder dränge das Portal Kunden Versicherungen und Zusatzleistungen auf. Wer die teuren Extra-Dienste per Häkchen ausschließt, erhält bei jedem Buchungsschritt neue knallrote Warnmeldungen oder Horrorstatistiken über Gefahren im Urlaub, die den Kunden doch zum Abschluss der Versicherung bringen sollen. Und am Ende der Nerv-Tour muss er auch noch feststellen, dass der zunächst angezeigte Preis nur bei Zahlung mit "Fluege.de-Mastercard Gold" gilt. Wer die nicht besitzt, zahlt drauf.
Unister-Portale sind berüchtigt
Ähnlich kundenunfreundlich läuft die Buchung laut Warentest auch bei Flug.de und Flug24, die wie Fluege.de zur Unister-Holding gehören. Unister hat nach dem Unfall-Tod des Gründers Thomas Wagner Insolvenz angemeldet. Da die genannten Portale lediglich Flüge vermitteln und nicht selbst durchführen, besteht für Kunden laut dem eingesetzten Insolvenzverwalter für Kunden keine Gefahr, Geld zu verlieren. (Weitere Fragen und Antworten für Kunden gibt es hier.)
Und die Konkurrenz ist meist auch nicht besser: Bei den Nicht-Unister-Portalen Bravofly, Ebookers, Expedia und Opodo bemängeln die Warentester den intransparenten Buchungsprozess. Sie schneiden im Test ebenso wie die drei Unister-Portale nur "ausreichend" ab. Etwas besser kommen lediglich Check24 Flüge, McFlight und Flugladen weg, über ein "Befriedigend" kam aber keines der Portale hinaus.

Statt Flugbuchungsportal: Bei Airlines buchen
Die Empfehlung der Warentester ist eindeutig: Wer einen günstigen Flug sucht, sollte tatsächlich zuerst auf die kritisierten Preisvergleichsportale gehen. Sie eignen sich gut, um herauszufinden, welche Airline überhaupt günstige Flüge für die gesuchte Verbindung anbietet. Buchen aber sollten Kunden dann lieber auf den Seiten der Airline selbst, empfiehlt Warentest. Bei Airlines wie Lufthansa und Air Berlin ist die Buchung transparenter, die Stornogebühren sind niedriger und der Preis ist in der Regel auch nicht höher als bei den Flugbuchungsportalen.
10 Preisvergleichsseiten und 5 Seiten der Fluggesellschaften im Überblick: Den kompletten Test gibt es kostenpflichtig auf www.test.de