Auf dem Fastfood-Markt kündigt sich ein mittleres Erdbeben an: Die weltgrößte Fastfoodkette McDonald?s will einem Zeitungsbericht zufolge mit einer Tochtergesellschaft demnächst auch Pizza verkaufen. Bereits im Oktober solle die erste Filiale der Pizza-Tochter »Donatos« in München eröffnet werden, berichtete die »Financial Times Deutschland«. Bis Ende des Jahres ist in Frankfurt/Main schon ein zweiter Standort geplant. Innerhalb von drei Jahren soll das Filialnetz dann auf bis zu 200 Restaurants anwachsen. Von McDonald?s war am Freitag keine Stellungnahme zu bekommen.
Pizza-Drive-In
Derzeit vertreibt die Fastfood-Kette bereits in den USA Pizza in 202 »Donatos«-Restaurants. McDonald's hatte die Kette Donatos Pizza Inc. (Columbus/Ohio) mit damals noch 143 Filialen im Mai 1999 gekauft. Deutschland wäre der erste Auslandsmarkt für die Pizza-Tochter. »Donatos« soll dem Zeitungsbericht zu Folge in Deutschland als eigenständige Marke ohne Querverbindungen zu McDonald's auftreten. Neben dem Absatz in den Restaurants soll die Pizza auch am Autoschalter und per Lieferservice vertrieben werden.
Burger-Markt ist gesättigt
Hintergrund für McDonald's Expansion in den Pizzamarkt ist vermutlich eine Sättigung des Burger-Marktes, schreibt die »Financial Times Deutschland«. Obwohl das Filialnetz des deutschen Marktführers im Fast-Food-Geschäft mit einem Anstieg um 75 auf 1.152 Restaurants im vergangenen Jahr immer enger geknüpft ist, ging der Umsatz leicht um 0,7 Prozent auf 2,26 Milliarden Euro zurück.
Die neuen Pizza-Aktivitäten sollen nach dem FTD-Bericht unter der Regie des Vorstandschefs von McDonald?s-Deutschland, Gerd Raupeter, und dem Donatos-Geschäftsführer Hermann Riedl vorangetrieben werden. Raupeter soll demnach Konzepte für den Aufbau von McDonald's-Töchtern entwickeln. McDonald's beschäftigte in Deutschland 2001 im Jahresdurchschnitt fast 50.000 Mitarbeiter.
