Gewerkschaften Bahn-Warnstreik in Magdeburg

Mit einem Warnstreik auf dem Hauptbahnhof Magdeburg haben die Eisenbahner-Gewerkschaften heute ihre Proteste im aktuellen Tarifkonflikt fortgesetzt. Rund 100 Bahn- Mitarbeiter legten um 7.00 Uhr für rund eineinhalb Stunden die Arbeit nieder.

Rund 100 Bahn-Mitarbeiter legten um 7.00 Uhr für rund eineinhalb Stunden die Arbeit nieder, teilten Sprecher der Gewerkschaften Transnet und GDBA mit. Dadurch kam es zu starken Behinderungen im morgendlichen Berufs- und im Fernverkehr.

Von Verspätungen waren unter anderem die Verbindungen Hannover- Leipzig, Leipzig-Oldenburg und Magdeburg-Potsdam-Berlin betroffen. Hunderte Reisende saßen zeitweise im Magdeburger Hauptbahnhof fest. Viele reagierten mit Unverständnis auf den Warnstreik. "Wir werden jetzt für Tarifkonflikte anderer bestraft", sagte ein Reisender. Der ICE Berlin-Köln und der Intercity Berlin-Norddeich, die normalerweise über Magdeburg fahren, wurden umgeleitet.

Die ersten Warnstreiks hatte es am Samstag in Nordrhein-Westfalen gegeben. Mit den Aktionen wollen die Gewerkschaften den Druck auf die Bahn AG vor der nächsten Tarifrunde am 6. März erhöhen. Die Gewerkschaften fordern für die bundesweit rund 160.000 Beschäftigten fünf Prozent mehr Lohn und eine sofortige Angleichung der Ostbezüge an das Westniveau. Derzeit erhalten die Ostbeschäftigten etwa 90 Prozent der Bezüge ihre Westkollegen. Die Deutsche Bahn AG bietet nach den Worten von Personalvorstand Norbert Bensel einen Inflationsausgleich, eine Ost-West-Angleichung und einen Bonus für Zeiten mit besseren Ergebnissen.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, forderte die Bahn auf, ein "vernünftiges Tarifangebot" auf den Tisch zu legen. "Bisher ist da außer Wirrwarr und nebulösen Aussagen nichts gewesen." Die Tarifforderungen der Gewerkschaften seien mehr als angemessen. Sollte es bei dem Treffen am Donnerstag keine Bewegung geben, seien ein Scheitern der Gespräche und damit Streiks möglich.

Bensel kritisierte die Warnstreiks als nicht angemessen. "Streik ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht die richtige Antwort", sagte er heute im ZDF-Morgenmagazin. Das Bahnangebot sei sehr angemessen.