Der Begriff "Work-Life-Balance mache ihm Sorgen, sagte der Chef des Europa-Parks Roland Mack in einem Interview mit der "Basler Zeitung". Er wünsche sich von seinen Mitarbeitenden mehr Ergebenheit und Leidenschaft. Bewerber beispielsweise, die nur drei Tage pro Woche arbeiten wollten, nach Home-Office fragten oder gern an den Wochenenden frei haben möchten sind für ihn demnach nicht allererste Wahl.
"Da kommen 25-Jährige und wollen nur drei Tage arbeiten – dabei haben die das ganze Leben noch vor sich, könnten hier etwas werden, Verantwortung übernehmen, Karriere machen“, fasst er seine Kritik zusammen. Er selbst schont sich selbstverständlich auch selbst nicht, denn "wenn unsere stärksten Tage im Park die Wochenenden sind, kann ich nicht schön in die Ferien fahren, wenn meine Mitarbeiter hart arbeiten." Auch bezahle er inzwischen "weit mehr" als den Mindestlohn, finde jedoch trotzdem nicht genügend geeignete Bewerber für die freien Stellen im Vergnügungspark und in den daran angeschlossenen Hotels.
Wegen Wünschen nach Homeoffice und Co. werde nun in anderen Staaten nach Personal gesucht
Es bleibe ihm inzwischen keine andere Wahl, als Arbeitskräfte aus anderen Staaten zu rekrutieren, sagt Mack und meint damit unter anderem "gute Leute aus Kirgistan und Usbekistan."

Deutschlands größter Freizeitpark deckelt wegen des aktuellen Personalmangels vorübergehend die tägliche Besucherzahl. "Es ist zu wenig Personal da und das merken dann auch die Gäste, wenn Restaurants oder Essensstände nicht geöffnet sind", sagte eine Sprecherin des Unternehmens der "Badischen Zeitung". Derzeit werden nicht mehr als 30.000 Besucherinnen und Besucher täglich eingelassen. An Spitzentagen besuchen jedoch normalerweise mehr als 50.000 Menschen den Park.
Friseurbesuch oder Pornos schauen: Was darf ich im Homeoffice machen?

Der Europa-Park mit nach eigenen Angaben fast 5000 Mitarbeitern rund 5,8 Millionen Besuchern (Stand 2019), über 100 Attraktionen, sechs Themenhotels und der zugehörigen Wasserwelt ist nicht nur ein Besuchermagnet, sondern auch ein bedeutendes Unternehmen für die regionale Wirtschaft in Baden-Württemberg.
Quellen: "Basler Zeitung", "Badische Zeitung" (beides Bezahlinhalt), DPA