Frankfurt hat München vom Spitzenplatz im Geschäft mit Büroimmobilien verdrängt. Mit 536.000 Quadratmetern neu vermieteter Fläche verwies der Finanzplatz 2002 die bayrische Metropole mit 485.000 Quadratmetern auf den zweiten Rang. Dies berichtete der Immobilienvermittler ATIS REAL Müller am Donnerstag in Frankfurt. Im Vergleich zu 2001 musste München einen Rückgang von 42 Prozent verkraften, in Frankfurt ging die Nachfrage dagegen nur um 29 Prozent zurück.
«Der angeblich
so gebeutelte Standort Frankfurt musste also weniger Einbußen verkraften als die Bayern», betonte Geschäftsführer Piotr Bienkowski. Im Durchschnitt aller wichtigen Bürostädte sorgte die Konjunkturflaute bundesweit für einen Rückgang von 23 Prozent. Allein Köln und Berlin konnten sich gegen den negativen Trend stemmen. «In diesem Jahr wird er sich aber auf etwa zehn Prozent abschwächen», prognostizierte Bienkowski. Eine Trendwende erwartet er nicht vor Mitte 2004.
Die rasante
Vermehrung von leeren Räumen werde 2003 nachlassen. «Es wird um 20 bis 25 Prozent anziehen nach 51 Prozent im vergangenen Jahr.» Am schlimmsten sieht es in Berlin mit mittlerweile 1,33 (2001: 1,06) Millionen nicht genutzten Quadratmetern aus.
In Frankfurt
sorgte vor allem die Bankenkrise dafür, dass sich die Leerstände in den Bürotürmen auf 1,02 Millionen Quadratmeter fast verdreifachten. Die Spitzenmiete sackte von 53,70 auf 42 Euro. Allerdings liegt Frankfurt damit immer noch weit vor München. Hier fiel der Preis von 30,70 auf 30 Euro. Trotz ihrer anhaltenden Ertragskrise blieben Banken und Finanzdienstleister mit 28 (41) Prozent die häufigsten Nachfrager von Büroräumen in Frankfurt. «Es ist verwunderlich, dass die Institute immer noch so viel neue Fläche brauchen», betonte Bienkowski.
Der fallende
Spitzenpreis sei ein gutes Zeichen. «Jetzt werden Unternehmen zu uns kommen, denen die früheren Spitzenmieten zu teuer waren», begründete Bienkowski. Aus diesem Grund werde sich der Nachfragerückgang in diesem Jahr deutlich abschwächen.