Inflation Preissteigerung auf Rekordniveau

Teuerungsrate lag im Februar bei 2,6 Prozent und ist auf dem höchsten Stand seit sechs Jahren. Und wieder ist das Öl schuld.

Jetzt hat die deutsche Preissteigerungsrate im Februar schon den höchsten Stand seit sechs Jahren erreicht. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag die Verteuerung gegenüber dem Vorjahr im abgelaufenen Monat bei 2,6 Prozent. Im Januar hatte die Preissteigerung noch 2,4 und im Dezember 2,2 Prozent betragen.

Teure Mineralölprodukte heizen Inflation an

Nach Angaben der Statistiker trug wieder wesentlich die Verteuerung bei Mineralölerzeugnissen zu der hohen Rate bei. So stiegen die Preise für leichtes Heizöl zwischen Februar 2000 und Februar 2001 um 9,9 Prozent, für Gas um 33,6 Prozent sowie für Zentralheizung und Fernwärme um 31,7 Prozent. Auch die Kraftstoffpreise lagen im Februar um 8,3 Prozent über dem Vorjahresstand. Strom verteuerte sich binnen Jahresfrist um 3,7 Prozent, was den Angaben zufolge deutlich über dem erwarteten Ökosteuereffekt liegt. Ohne Heizöl und Kraftstoffe wäre der Preisindex im Februar insgesamt um 2,4 Prozent gestiegen.

Ost-Haushalte stärker betroffen

In Westdeutschland ergab sich im Jahresvergleich eine durchschnittliche Preissteigerungsrate von 2,6 Prozent. In den neuen Bundesländern und Ostberlin war sie mit 2,7 Prozent noch ein bisschen höher. Laut Statistischem Bundesamt waren die ostdeutschen Haushalte stärker von den Verteuerungen bei Strom, Gas und anderen Brennstoffen betroffen als die im Westen. Im Vergleich zum Januar 2001 stiegen die Preise bundesweit um durchschnittlich 0,6 Prozent.

Regierung bleibt optimistisch

Die Bundesregierung hat sich trotz der nach unten korrigierter Konjunkturprognosen führender Wirtschaftsinstitute optimistisch über die Wachstumsaussichten für Deutschland gezeigt. Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundesfinanzminister Hans Eichel (beide SPD) bewerteten die deutsche Konjunktur am Dienstag als positiv. Schröder nannte die Lage für das laufende Jahr vor einem Gespräch mit Spitzenverbänden der Wirtschaft in München »insgesamt sehr gut«. Eichel bezeichnete sie am Rande einer Sitzung der hessischen SPD-Landtagsfraktion in Wiesbaden als »ausgesprochen gut«.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das Institut für Weltwirtschaft (IfW) und der Bundesverband Deutscher Banken hatten ihre Konjunktur-Berechnungen am Montag für das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2001 deutlich nach unten korrigiert. Das DIW geht wie das IfW nur noch von einem Wachstum von rund 2,1 Prozent (vorher DIW: 2,5; IfW: 2,4) aus. Der Bankenverband rechnet mit 2,2 nach bislang 2,6 Prozent.