Insolvenzantrag Escada ist zahlungsunfähig

Was sich in den vergangenen Tagen angekündigt hat, ist nun vollzogen: Der Münchner Luxusmodehersteller Escada ist zahlungsunfähig. Die einst größte Damenmodemarke der Welt hat einen Insolvenzantrag gestellt.

Escada ist pleite: Die einst größte Damenmodemarke der Welt hat am Donnerstag Insolvenzantrag gestellt. Dies teilte das Amtsgericht München mit. Escada hatte den Insolvenzantrag bereits in der Nacht zum Mittwoch angekündigt. Dem Konzern zufolge hatte die unmittelbare Zahlungsunfähigkeit gedroht.

Die Rettung Escadas war gescheitert, weil ein Umtauschangebot an Gläubiger einer Anleihe fehlschlug, das die Schulden des Konzerns um rund 100 Millionen Euro reduzieren sollte. Von diesem Umtausch hingen eine Kapitalerhöhung und die Verlängerung einer Kreditlinie ab. Ohne ihn war der gesamte Rettungsplan für das schwer angeschlagene Unternehmen zusammengebrochen.

Bei dem Umtausch hätten die Gläubiger einer Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 200 Millionen Euro auf große Teile ihrer Ansprüche verzichten sollen. Für 1000 Euro der alten Anleihe bot das Unternehmen neue Schuldverschreibungen und eine Barzahlung mit einem Wert von zusammen 400 Euro sowie 10 Aktien. Escada hätte eine Annahmequote von 80 Prozent für die Rettung gebraucht, erreicht wurden nur 46 Prozent, obwohl die Frist verlängert und das Angebot zwischenzeitlich nachgebessert worden war.

Escada - eine der exklusivsten Modemarken der Welt - war nach hohen Verlusten im vergangenen Geschäftsjahr 2007/08 und einem deutlichen Umsatzrückgang in Schieflage geraten. Zuletzt beschäftigte Escada rund 2300 Personen, 600 davon in Deutschland.

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DPA/AP