Die Wirtschaftskrise hat tiefe Spuren in der Bilanz des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo) hinterlassen. Unter dem Strich stand 2009 ein Fehlbetrag von 186 Millionen Euro, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Vor einem Jahr hatte der Werkstoffhändler noch 384 Millionen Euro Überschuss erwirtschaftet. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr um 42,8 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro.
Nach den heftigen Einbrüchen in der ersten Jahreshälfte 2009 schrieb KlöCo im dritten Quartal operativ wieder schwarze Zahlen. Dieser Trend setzte sich im vierten Quartal fort. Grund war die Erholung der Stahlpreise. Auf die Krise hatte KlöCo mit einem Sparprogramm reagiert, das 134 Millionen Euro einbrachte. Die Übernahmestrategie wurde ausgesetzt. Die Schulden baute Klöco komplett ab. Aus den 571 Millionen Euro Netto-Verbindlichkeiten Ende 2008 wurde ein Jahr später ein Guthaben von 150 Millionen Euro - dank des radikalen Abbaus der Lagerbestände.
Für 2010 rechnet KlöCo mit einem leichten Anstieg der realen Nachfrage. Der erwartete Absatzanstieg von 10 Prozent werde vom Lageraufbau bei den Kunden getrieben sein, hieß es in einer Mitteilung. Inklusive der jüngsten Zukäufe geht das Handelshaus von einem Umsatzzuwachs von mehr als 20 Prozent aus. Anfang März schloss KlöCo die Übernahme des Stahldienstleisters Becker mit einem Umsatz von rund 600 Millionen Euro ab. Im Januar kauften die Duisburger den Schweizer Stahlhändler Bläsi. Weitere Übernahmen in Europa und Nordamerika hat das Unternehmen im Blick.