Lebenshaltungskosten Preise steigen minimal

Allzuviel Geld muss man beim Einkauf derzeit nicht hinblättern: Zumindest der Supermarkteinkauf ist günstiger geworden
Allzuviel Geld muss man beim Einkauf derzeit nicht hinblättern: Zumindest der Supermarkteinkauf ist günstiger geworden
© Colourbox
Von Inflation keine Spur: Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im Juni nur ganz leicht an, für die kommenden Monate besteht sogar Deflationsgefahr. Besonders günstige Lebensmittel und geringe Energiekosten verhindern Preissprünge.

Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind im Juni wegen niedrigerer Energie- und Lebensmittelpreise nur leicht gestiegen. Die Jahresteuerung habe bei 0,1 Prozent gelegen, bestätigte das Statistische Bundesamt am Donnerstag eine erste Schätzung. Im Monat zuvor hatte der Wert gar bei 0,0 Prozent gelegen. Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im Juni um 0,4 Prozent.

"Die niedrige Inflationsrate ist nach wie vor durch besonders starke Preisschwankungen bei Mineralölprodukten geprägt", teilten die Statistiker mit. Obwohl der Preisverfall seit einigen Monaten gestoppt sei und sich zuletzt Kraftstoffe und Heizöl sogar wieder verteuert hätten, seien die Preise weiterhin deutlich unter dem Rekordniveau vom vergangenen Jahr. Im Juli 2008 hatte ein Barrel Rohöl in der Spitze knapp 150 Dollar gekostet - derzeit sind es gut 60 Dollar. Ohne Energie hätte die Teuerungsrate bei 1,1 Prozent gelegen.

Auch Lebensmittel sind derzeit günstiger als im Vorjahr, wenngleich das Minus mit 0,9 Prozent deutlich geringer ist als bei der Energie. Günstiger waren vor allem Molkereiprodukte wie Milch oder Quark, Speisefette und Gemüse zu haben, Fleisch und Fisch kosteten dagegen mehr als vor Jahresfrist.

Experten gehen davon aus, dass die Preise in den kommenden Monaten die Preise sogar fallen könnten, es also zur Deflation kommt. Auch für das kommende Jahr sehen sie allenfalls eine geringe Teuerung.

Reuters
Reuters