Lotto Der Jackpot hat 'nen Deckel

Am Mittwoch ging es um 30 Millionen Euro, am Samstag werden es schon 35 Millionen Euro sein. Doch spätestens am 18. Oktober geht es dem Jackpot an den Kragen - weil der Gesetzgeber es so will.

Auf der Jagd nach dem Rekordjackpot von 30,3 Millionen Euro haben die Tipper am Mittwoch bundesweit rund 77,3 Millionen Euro eingesetzt. "Das war ein Umsatzplus von 63 Prozent im Vergleich zur Vorwoche", sagte der Geschäftsführer der derzeit federführenden Land Brandenburg Lotto GmbH, Klaus Walkenbach. "Das hat uns sehr überrascht, wir waren vorsichtig lediglich von einem Plus von 10 Prozent ausgegangen, aber mit derartigen Jackpot-Höhen hatten wir noch keine Erfahrungen." Am Mittwoch hatt es in den Filialen lange Schlangen gegeben. Teilweise waren sogar in Einzelfällen die Tippscheine ausgegangen.

Die größten Lotto-Jackpots in Deutschland und ihre Gewinner

In der über 50-jährigen Lotto-Geschichte häufen sich Millionenbeträge vor allem in den letzten zwei Jahren:

12. Juli 2006: Ein 55-Jähriger aus Schleswig-Holstein bekommt rund 21 Millionen Euro.

25. Mai 2005: Rekord-Einzelgewinn: Rund 23,9 Millionen Euro gehen an einen Mann aus dem baden-württembergischen Breisgau.

15. Dezember 2004: Zwei Gewinner aus Westfalen teilen sich den bislang zweithöchsten Jackpot mit rund 26,7 Millionen Euro.

24. Januar 2004: Eine Frau aus Baden-Württemberg erspielt mit einem Einsatz von nur 3,75 Euro satte 20,2 Millionen.

11. Dezember 1999: Vier richtige Tipps, aber nur drei Gewinner. Weil ein Familienvater aus der Lüneburger Heide zwei Mal auf die richtigen Zahlen setzt, bekommt er die Hälfte eines 29-Millionen- Jackpots. Der Rest geht zur Hälfte nach Berlin und Heidelberg.

Da der Jackpot auch bei dieser Mittwochsziehung nicht geknackt wurde, steht nun der bisher höchste Jackpot in der deutschen Lottogeschichte von rund 35 Millionen Euro bereit. "Wir gehen von einem Gesamteinsatz von rund 100 Millionen Euro und damit vorsichtig von einem Umsatzplus von 4 bis 5 Prozent im Vergleich zur Vorwoche aus", meinte Walkenbach. Dies wäre aber noch kein Rekordeinsatz. Dieser lag laut Lotto GmbH im Jahr 1994 angesichts eines damals mit umgerechnet knapp 22 Millionen Euro gefüllten Jackpots bei umgerechnet 176,6 Millionen Euro.

Zwangsausschüttung

Viel weiter kann sich der Jackpot allerdings nicht aufblähen: Spätestens am 18. Oktober steht der Sieger fest. "Sollte bis dahin kein Spieler den Jackpot geknackt haben, gäbe es erstmals überhaupt eine Zwangsausschüttung", sagte eine Sprecherin der derzeit federführenden Land Brandenburg Lotto GmbH. In den Teilnahmebedingungen des Deutschen Lotto- und Totoblocks ist festgeschrieben, dass ein Jackpot bis zur 14. Ziehung in Serie anwachsen kann. In der 15. Ziehung erfolge dann jedoch eine Zwangsausschüttung auf die nächst niedrigere Gewinnklasse.

Das würde bedeuten, dass der Jackpot an den oder die Spieler mit sechs Richtigen geht - auch ohne korrekte Superzahl auf dem Schein. "Es ist aber völlig spekulativ, bei welcher Jackpot-Höhe wir dann liegen", meinte die Sprecherin.

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AP/DPA