Dass Mark Zuckerbergs Vision eines Metaversums eine äußerst teure Wette auf die Zukunft ist, war allen klar. Doch die Zahlen, die der Chef des Facebook-Konzerns Meta am Mittwochabend präsentierte, verstörten die Anleger trotzdem. Sinkende Umsätze und einbrechende Gewinne ließen den Aktienkurs abrupt um ein Fünftel abstürzen. Seit Jahresbeginn hat Meta an der Börse nun mehr als zwei Drittel seines Wertes verloren.
Der Aufbau des Metaverse – jener virtuellen Welt, in der Zuckerberg die Zukunft des Internets sieht – verschlingt weiter in rasendem Tempo die Milliarden, die Facebook und Instagram einspielen. Während die Umsätze des Meta-Konzerns leicht zurückgingen, hat sich der Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahr auf 4,4 Milliarden Dollar halbiert. Wo ein Großteil des Geldes flöten ging, ist klar: Die Sparte Reality Labs, die am Metaverse arbeitet, verbuchte einen operativen Verlust von 3,7 Milliarden Dollar.
9,4 Milliarden verballert – und es wird noch mehr
9,4 Milliarden Dollar hat der Meta-Konzern damit in diesem Jahr in Summe bereits mit dem Aufbau des Metaverse verballert. Und im nächsten Jahr wird es noch mehr werden. "Wir erwarten, dass die Ausgaben für Reality Labs im Jahr 2023 noch einmal deutlich steigen werden", sagte Zuckerberg bei der Vorstellung der Zahlen. Das Geld gehe vor allem in den Launch der nächsten Generation der VR-Brille "Quest" sowie Personalausgaben für bereits eingestellte Mitarbeiter. Über 2023 hinaus kündigte er sogar noch einmal verstärkte Investitionen in Reality Labs an.
Für Facebook-Gründer Mark Zuckerberg gibt es auf dem Weg in die Metaverse-Zukunft kein Zurück. Er setzt darauf, dass sich das Metaverse für viele Millionen Menschen einmal so im Alltag etabliert, wie es Facebook, Instagram und Whatsapp geschafft haben. In der virtuellen Welt soll man nicht nur zum Spaß abhängen, sondern auch arbeiten und zum Beispiel Kollegen und Kunden treffen. Um in die neue Zuckerberg-Welt einzutauchen, brauchen die Nutzer erst einmal VR-Brillen, die Meta auch selbst produziert und verkauft.
Wie sehr Zuckerberg den Meta-Erfolg braucht, zeigt sich auch daran, dass das aktuelle Kerngeschäft mit Werbung auf Facebook oder Instagram schwächelt. So ging der Umsatz des Konzerns gegenüber dem Vorjahresquartal um vier Prozent auf 27,7 Milliarden Dollar zurück. Es war das zweite Quartal mit Umsatzrückgang in Folge. Zuvor hatte der Konzern seit dem Börsengang immer ein Umsatzwachstum verkündet. Für den Zuckerberg-Konzern kommt das einer Zeitenwende gleich.