MEDIEN Vivendi fängt an Beteiligungen zu verkaufen

Der hochverschuldete französische Medienkonzern Vivendi Universal verkauft sein amerikanisches Verlagshaus Houghton Mifflin und will 20,2 Prozent seines Wasserversorgers abstoßen.

Wie das Unternehmen in Paris mitteilte, geht der US-Verlag für 1,7 Milliarden Euro an das amerikanische Investment-Konsortium Thomas H. Lee und Bain Capital. Von dem weltgrößten Wasserversorger Vivendi Environnement, an dem der Konzern noch gut 40 Prozent hält, will Vivendi Universal zunächst etwa die Hälfte seiner Beteiligung abgeben. Der Rest soll bis Ende 2002 den Besitzer gewechselt haben.

Der Schuldenberg Vivendis ist 35 Milliarden Euro hoch. Der neue Vorstandschef Jean-René Fourtou hatte im September angekündigt, der Konzern werde sich in 18 Monaten von Beteiligungen und Vermögen in Höhe von mindestens zwölf Milliarden Euro trennen.

Zusammen mit bereits eingeleiteten Verkäufen rechnet Vivendi inzwischen mit sieben Milliarden aus Verkäufen bis Ende 2003 und 16 Milliarden bis Ende 2004. Dem französischen Medienkonzern geht es auch darum, das Angebot des britischen Vodafone-Konzerns abzuwehren, der Vivendis Anteile an dem Mobilfunkanbieter Cegetel übernehmen will.