Der Energiekonzern RWE will einem Zeitungsbericht zufolge mindestens 2000 weitere Arbeitsplätze in Europa abbauen. Wie die "Rheinische Post" aus Gewerkschaftskreisen berichtet, sollen noch einmal 2000 bis 5000 Stellen vor dem Aus stehen. Jobs in der Lohn- und Finanzbuchhaltung sowie dem Rechnungswesen sollen demnach ins kostengünstigere Ausland verlagert werden. Dem Blatt zufolge hat der Konzern den Konzernbetriebsrat in der vergangenen Woche informiert. Die Streichungen sollen zum laufenden Abbau von 8000 Stellen hinzukommen. RWE hat 72.000 Mitarbeiter.
RWE wollte die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern der Zeitung gegenüber nicht kommentieren. Entscheidungen des Vorstands stünden Anfang August an, sagte ein Sprecher. Die Gewerkschaft reagierte der Zeitung zufolge empört auf die neuen Informationen zum Arbeitsplatzabbau und ließ eine für diesen Montag angesetzte Verhandlung mit RWE zum Kündigungsschutz-Vertrag platzen.
"Der Konzern will von uns einen Freibrief für ungehemmten Personalabbau und Outsourcing im großen Stil", sagte Verdi-Sprecher Christoph Schmitz der Zeitung. Am 31. Dezember 2012 läuft der Vertrag aus, der betriebsbedingte Kündigungen bei RWE verbietet. Verdi fordert eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2023.