Es war ein langer und harter Kampf: Drei Jahre lang haben sich der Süßwarenhersteller August Storck KG und ein kleines Familienunternehmen aus Bad Soden vor Gericht gezankt. Ein Kampf, der an David gegen Goliath erinnert. Am Ende hat Goliath gewonnen - und die Betreiberin Anja Klügling ein Café ohne Namen.
Denn darum ging der Streit: Die Firma Storck, die unter anderem die Schokolade "merci" produziert, fühlte sich durch Klüglings Familienunternehmen mit dem Namen "Café Merci" in ihren Namenrechten verletzt und zerrte die Besitzerin 2011 vor Gericht. Die Anwälte des Süßwarenherstellers werfen ihr "Rufausbeutung einer etablierten Marke" vor, wie die "Frankfurter Neue Presse" berichtet.
Ein Prozess, der damals zugunsten der 48-Jährigen ausging, die unter dem Namen "merci" mehrere Filialen betreibt. Doch Storck ging in Berufung. Einmal, zweimal, dreimal. Nicht einmal Klüglings Vorschlag, ihre Kaffeehäuser in "Café Merci im Taunus" umzubenennen, reichte Storck aus. Doch jetzt hatte der Richter genug von Revision und forderte einen Vergleich.
Anja Klügling knickte ein. Ein erneuter Rechtsstreit hätte vermutlich wieder Jahre gedauert, so die Mutter zweier Töchter zur "Frankfurter Neuen Presse".
Neuer Name bringt Kosten von 250.000 Euro
Doch auch diese Worte stimmen die User nicht versöhnlich. Im Gegenteil. Die Klarstellung von Seiten des Unternehmens wird als höhnisch empfunden.
Noch tragischer wird der Fall, wenn man den Hintergrund der Namensgebung kennt. Jahrelang betreibt sie ihr Café unter dem Namen "Café Bonjour". Ein Hobby von ihr und ihrem Mann.
Doch als der 2006 stirbt, muss sie damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie ändert den Namen und das Konzept, weil sie und ihre beiden Töchter – die in das Familiengeschäft einsteigen wollen – damit Dankbarkeit ausdrücken wollten, wie sie der "Frankfurter Rundschau" sagt.
Ganz nach dem Werbespruch des Unternehmes: "Merci, dass es dich gibt!" Doch das scheint für ein Familienunternehmen mehr zu gelten,. alas für ein großes Unternehmen.