Millioneninvestition Bill Gates kauft Anteile an spanischer Baufirma

Das angeschlagene spanische Baunternehmen FCC erhält Beistand vom reichsten Mann der Welt: Bill Gates beteiligt sich mit 113,5 Millionen Euro und sorgt damit für mächtig Wirbel an der Börse.

Microsoft-Gründer Bill Gates ist bei dem hochverschuldeten spanischen Bauunternehmen FCC eingestiegen. Der US-Milliardär habe für 113,5 Millionen Euro eine Beteiligung von rund sechs Prozent erworben, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. An der Börse in Madrid sorgte diese Nachricht für Freudensprünge bei der zuletzt arg gebeutelten FCC-Aktie, die am Dienstagmorgen rund 13 Prozent zulegte. Seit dem Rekordhoch 2007 auf dem Höhepunkt des Häuserbooms in Spanien ist der Kurs um 80 Prozent eingebrochen. Die Beteiligungsfirma von Gates steigt mit ihrer Investition zum zweitgrößten Aktionär bei FCC auf. Den größten Anteil hält weiterhin Ester Koplowitz, die zu den reichsten Geschäftsfrauen Spaniens gehört.

FCC hatte im August einen Verlust von 608 Millionen Euro im dritten Quartal gemeldet - nach einem Gewinn von rund 53 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Hauptursache war die Pleite der Tochter Alpine, dem zweitgrößten Baukonzern Österreichs. Alpine hat unter anderem die Allianz-Arena in München errichtet oder war an Großprojekten wie Stuttgart 21 und dem Gotthard-Basistunnel beteiligt. Im rezessionsgeplagten Spanien läuft das Baugeschäft nach dem Platzen der Immobilienblase zudem schlecht.

In Lateinamerika, in Nahost und Nordafrika ist FCC erfolgreicher. Außerhalb Spaniens macht der Konzern mittlerweile bereits 42 Prozent seines Umsatzes. In Saudi-Arabien ist FCC am milliardenschweren Bau einer U-Bahn in der Hauptstadt Riad beteiligt. Auch in Panama soll eine U-Bahn mit Hilfe von FCC gebaut werden.

Reuters
cob/Reuters/AFP