Öl- und Europreis Die Rekordjagd will nicht aufhören

Der Ölpreis ist in diesem Jahr bereits um 20 Prozent gestiegen, ein Ende nicht abzusehen. Jetzt durchbrach er wieder eine neue Rekordmarke. Und auch der Euro ist auf dem Höhenflug - und könnte demnächst eine wichtige psychologische Hürde nehmen.

Der Ölpreis setzt seine Rekordjagd fort und ist erstmals über die Marke von 115 Dollar gestiegen. In der Spitze verteuerte sich das Fass US-Öl auf 115,21 Dollar, ehe es wieder auf knapp unter 115 Dollar nachgab. Damit hat der Ölpreis den dritten Tag in Folge ein Rekordhoch markiert. Experten machten neben dem kräftigen Rückgang der US-Benzinvorräte den schwachen Dollar dafür verantwortlich.

Der wiederum bewegt sich in der Nähe seines Rekordtiefs zum Euro. Die europäische Einheitswährung kostete 1,5935 Dollar nach 1,5945 Dollar im späten US-Handel. Damit notierte der Euro nahe seines Allzeithochs von 1,5980 Dollar. Händler sagten, die europäische Gemeinschaftswährung werde bald die psychologisch wichtige Marke von 1,6 Dollar knacken. Nach dem Durchbrechen der Marke dürften jedoch Gewinnmitnahmen einsetzen.

Dem Dollar hätten schwache US-Konjunkturdaten geschadet, sagten Marktteilnehmer. Diese dürften weitere Zinssenkungen in den USA wahrscheinlich machen. Die Lage am US-Immobilienmarkt hatte sich zur Wochenmitte weiter verschlechtert. Die Zahl der Wohnbaubeginne fiel im Vergleich zum Februar aufs Jahr hochgerechnet um 11,9 Prozent auf 0,947 Millionen.

Experten befürchten nun, dass angesichts der hohen Öl- und Europreise die Konjunktur in Deutschland an Fahrt verliert. Zum einen verteuern die Kosten für Öl die Verbraucherpreise, was in den ersten Monaten des Jahres bereits den Konsum spürbar ausbremste. Zum anderen könnte das ungünstige Euro-Dollar-Verhältnis das brummende Exportgeschäft der deutschen Firmen beeinträchtigen.