Auf Flohmärkten oder in Online-Shops gibt es Marken-Parfüms teils zu erstaunlich günstigen Preisen. Statt um tolle Schnäppchen handelt es sich häufig allerdings um Fälschungen. Die Parfüm-Fakes enthalten minderwertige Inhaltsstoffe und teils sogar gesundheitsschädliche Stoffe. "Minderwertige Inhaltsstoffe und Alkohole können Hautreizungen oder Allergien hervorrufen", warnt der Bundesverband Parfümerien.
Manche Fälscher sind besonders skrupellos: "Wir haben schon Plagiate bekommen, da waren Inhaltsstoffe wie Frostschutzmittel, Benzin oder Urin drin", sagt Christine Lacroix von der Aktion Plagiarius, die jedes Jahr dreiste Produktfälschungen anprangert, dem WDR-Verbrauchermagazin "Markt".
Viele Fakes sind mittlerweile so gut gemacht, dass sie sich auf den ersten Blick kaum vom Original unterscheiden. Wer auf bestimmte Details achtet, kann aber auch als Laie ein Fake-Parfüm enttarnen. Auf diese Anzeichen sollten Sie achten:
1. Die Parfüm-Verpackung
Minderwertige Verpackungen sind ein klares Zeichen für eine Fälschung. Am offensichtlichsten sind Rechtschreibfehler. Aber auch, wenn der Karton schlecht lesbar oder schief bedruckt ist, handelt es sich wohl um ein Fake-Parfüm. Originalprodukte haben in der Regel eine individuelle Seriennummer. Auch die Haptik der Packung kann sich unterscheiden. Bei Fakes riecht zudem die Plastikfolie häufig auffällig stark.
2. Die Verpackungsgröße
Wenn ein Händler Sondergrößen anbietet, die es sonst nicht zu kaufen gibt, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um eine exklusive Sonderedition, sondern um eine Fälschung.
3. Das Flakon
Das Glasfläschchen selbst sollte man sich genau ansehen. Wenn der Deckel lose ist oder der Sprühkopf nicht richtig funktioniert, sind das Mängel, die auf ein Fake hindeuten. Auch die Dicke des Glasbodens stimmt häufig nicht exakt mit dem Original überein. Bei teuren Original-Parfüms ist das Plastikröhrchen im Behälter meist kaum zu sehen, bei Fälschungen ist es oft plumper gemacht.
4. Der Duft
Abgesehen davon, dass der Duft nicht identisch ist, verfliegt er bei Fakes in der Regel schneller. Ein intensiver Alkoholgeruch deutet ebenfalls auf billige Inhaltsstoffe hin.
5. Der Verkäufer
Neben einem verdächtig niedrigen Preis und dem Produkt selbst liefert auch der Verkäufer Rückschlüsse. "Hochpreisige Markenartikel werden in der Regel nicht an Stränden, Autobahn-Raststätten oder auf Flohmärkten vertrieben, sondern über den spezialisierten Fachhandel", schreibt die Aktion Plagiarius. Heikel ist auch der Onlinekauf bei unbekannten Händlern, denn das Produkt lässt sich dann erst nach Lieferung überprüfen. Unseriöse Verkäufer erkennt man an schlecht gemachten Websites, seltsamen Domains und fehlendem Impressum. Über dubiose Shops findet man mit etwas Googeln oft negative Bewertungen. Eine Liste mit autorisierten Händlern findet man häufig auf der Webseite des Herstellers.
Quellen: Aktion Plagiarius / WDR Markt / Verbraucherzentrale NRW / Bundesverband Parfümerie
Original und Plagiat: So schamlos fälschen Produktpiraten Markenware

Das Original (links) kommt von der deutschen Firma Genius aus Limburg, das Plagiat aus China. Die chinesische Firma kopiert auch viele andere Genius-Produkte, inklusive Firmen- und Produktnamen. Die Schneidklingen der Fälschung sind laut "Aktion Plagiarius" stumpf und brechen leicht, der verwendete Kunststoff enthält gesundheitsschädliche Substanzen.