Preiserhöhung Jetzt guckt das Kartellamt auf den Benzinpreis

Die Rekordpreise für Benzin und Diesel haben das Bundeskartellamt auf den Plan gerufen. Die Bundesbehörde prüft jetzt intensiv, ob Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht vorliegen.

Die Bundesbehörde prüft nach Angaben ihres Sprechers Stephan Siebert intensiv, ob Verstöße der Unternehmen gegen das Wettbewerbsrecht vorliegen. "Wir haben derzeit aber keine Anhaltspunkte für Preisabsprachen", sagte Siebert der "Berliner Zeitung". Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Rainer Brüderle forderte das Kartellamt zur Wachsamkeit auf.

Wettbewerb läuft über Preis

Es sei häufig so, dass die Ölkonzerne kurz hintereinander die Preise steigerten, sagte Siebert. Häufig gingen die Preise aber auch "parallel wieder nach unten". Dies sei nicht verwunderlich, da auf dem Benzinmarkt der Wettbewerb nicht über die Qualität des Produktes, sondern fast ausschließlich über den Preis ausgetragen werden könne. Gleichwohl sei diese Feststellung"„kein Freifahrtschein" für die Mineralölkonzerne. Das Kartellamt habe das Geschehen an den Tankstellen permanent im Blick.

Aufruf zur Wachsamkeit

FDP-Vize Brüderle sagte der "Bild"-Zeitung, das Kartellamt müsse "wachsam sein und das Vorgehen genau überprüfen". "Mit einem 'Saddam'-Zuschlag sind die skandalösen Preise nicht zu rechtfertigen, der Gleichschritt der Konzerne ist auffällig", meinte er.

Vier Cent pro Liter

Der Zeitung zufolge stieg der Benzinpreis in der vergangenen Woche im Schnitt um vier Cent pro Liter. Nach Angaben des Energie-Informationsdienstes EID lag der Preis für einen Liter Super Plus in dieser Woche in der Spitze bei bis zu 1,22 Euro, für einen Liter Super-Benzin mussten bis zu 1,18 Euro gezahlt werden. Bei Normalbenzin habe der Spitzenpreis bei 1,16 Euro gelegen, bei Diesel bei bis zu 97 Cent.