Reaktionen an der Börse Post-Aktie steigt nach Razzia

Der Chef sitzt im Wagen der Polizei und an der Börse steigt der Kurs seines Unternehmens. Die Razzia bei Klaus Zumwinkel macht die Post-Aktie attraktiver. Die Hoffnung der Händler: Zumwinkel, der Bremser, geht.

Die Post-Aktie hat am Donnerstag mit einem Kurssprung auf die Nachricht von der Razzia bei Post-Chef Klaus Zumwinkel reagiert. Händler erklärten, der Markt spekuliere auf den Abschied des Managers. "Zumwinkel gilt als Bremser", sagte ein Börsianer unter Hinweis darauf, dass ein neuer Konzernchef den Aktien des "gelben Riesen" neuen Schwung geben könnte. Der Dax gewann bis zum Mittag 0,4 Prozent auf 7002 Punkte.

Am Morgen war bekannt geworden, dass gegen Zumwinkel wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung ein Ermittlungsverfahren läuft und Büro- und Privaträume durchsucht wurden. Die Aktie verteuerte sich daraufhin um bis zu drei Prozent. Ein weiterer Börsianer erklärte die Stimmung gegen Zumwinkel damit, dass dieser verhindert habe, die Tochter Postbank zu einem guten Preis verkauft werde. "Und jetzt hoffen wohl auch einige, dass das US-Geschäft in Ordnung gebracht wird."

Aktien von Postbank und Deutscher Bank verlieren

Dagegen lasteten schlechte Nachrichten aus der Finanzbranche auf dem Markt. Die Schweizer Großbank UBS verdarb den Anlegern mit der Bekanntgabe eines Milliardenverlustes die Stimmung. Die Aktien der Postbank und der Deutschen Bank verloren jeweils rund ein Prozent. Die im MDax notierten Aktien der gerade zum wiederholten Mal geretteten Mittelstandsbank IKB gaben im Handelsverlauf einen Teil ihrer Eröffnungsgewinne von rund 25 Prozent wieder ab und lagen am Mittag 14 Prozent höher. Börsianer begründeten dies unter anderem mit der Skepsis, ob der Bankensektor die vom Bund verlangten 500 Millionen Euro zu dem Rettungspaket beisteuern wird.

Reuters
Reuters