Rekordhoch Hurrikan treibt Ölpreis nach oben

Hohe Benzinnachfrage in den USA, starkes Wirtschaftswachstum in Asien und weltweite Spekulationen treiben den Ölpreis nach oben. Nun sorgt auch noch die Wirbelsturmsaison für weitere Preissteigerungen.

Die Sorge vor Produktionsausfällen im Golf von Mexiko durch Wirbelstürme hat den Ölpreis am Mittwoch nahe an die Marke von 60 Dollar steigen lassen. Ein Barrel (159 Liter) leichtes US-Öl kostete im asiatischen Handel 59,87 Dollar und damit 28 Cent mehr als zum Handelsschluss am Vortag. In der vergangenen Woche hatte der Ölpreis wegen der Sorge vor Lieferengpässen mit 61 Dollar ein Rekordhoch seit 1983 erreicht.

Der herannahende Hurrikan Cindy hat bereits die Evakuierung von Bohrinseln im Golf von Mexiko erzwungen. 26 Bohrinseln sind davon betroffen. Der Öl- und Gasförderung gehe dadurch um drei Prozent zurück, hieß es. Bereits im vergangenen Jahr hatten mehrere Wirbelstürme zu massiven Produktionsausfälle im Golf von Mexiko geführt und die Ölpreise nach oben getrieben.

Der Blick der Händler richtet sich bereits auf den Heizölbedarf im Herbst und Winter auf der Nordhalbkugel. Bei der derzeit hohen Auslastung der Raffinerien sei ungewiss, ob rechtzeitig genügend Heizöl zur Verfügung stehe, hieß es.

Vor dem G-8-Gipfel hat Bundeskanzler Gerhard Schröder erneut mehr Durchschaubarkeit auf den Ölmärkten gefordert. Der gegenwärtige Anstieg der Ölpreise beruhe nur zu einem geringen Teil auf dem erhöhten Verbrauch, der größere Teil sei von der Spekulation getrieben, so Schröder in einem Beitrag für den "Tagesspiegel". "Deshalb brauchen wir mehr Transparenz auf den Ölmärkten." Schröder schrieb weiter, die Weltwirtschaft sei relativ robust. Doch allein Deutschland werde durch einen Anstieg des Rohölpreises um nur einen Dollar jährlich um eine Milliarde Euro belastet. "Deshalb sollten die G8 ein Signal zur Beruhigung der Ölmärkte setzen."

DPA · Reuters
DPA/Reuters