Schluss mit Klischees Frauen schauen nur Schnulzen? Twitter-Userin räumt bei Saturn um - so reagiert die Firma

Bei der Elektromarktkette Saturn stehen im Regal mit "Frauenfilmen" nur Herz-Schmerz-Streifen. Eine Twitter-Userin ärgerte sich darüber und räumt einfach neue Filme ins Regal. Jetzt erklärt Saturn die Situation.

Sie liebt ihn. Er liebt sie. Missverständnis. Verwechselung. Tränen. Versöhnung. Happy End. So in etwa kann man grob den Spannungsbogen sämtlicher Schnulzen zusammenfassen. Vorhersehbar, klar. Dennoch haben diese Streifen offenbar eine große Fangemeinde - vor allem unter Frauen. Sagt man. Oder sieht man, wie beim Elektrohändler Saturn. In einem Pappregal mit der Überschrift "Was Frauen schauen" versammelte sich Kitsch der vergangenen Jahrzehnte. "Was das Herz begehrt", "Traumfrauen", "Doktor Schiwago" oder "Wie ein einziger Tag". Es fehlt nur noch "Was Frauen wollen", denn Saturn scheint es zu wissen.

Die Twitter-Userin "Laura Blavatsky" ärgerte sich über diese Filmauswahl. Sie schrieb: "Hallo @SaturnDE, hab eure sexistische Kackscheisse beseitigt und als Frau mal ein paar Filme eingeräumt, die ich so schauen will!" Sie tauschte kurzerhand die Schnulzen und Kitschstreifen und ersetzte sie durch Filme wie "Deadpool", "Das Schweigen der Lämmer", "Inglourious Basterds" und "Kill Bill". Daraufhin brach bei Twitter die Diskussion los, woher eigentlich dieses Geschlechterklischee stammt, dass Frauen sich bevorzugt Schnulzen reinziehen. Sind es die Frauen selbst, die sich diese Filme suchen? Oder ist der Markt Schuld? Oder gar unser über Generationen antrainertes Bild von Mann und Frau? Emotionen für Frauen, Explosionen für Männer?

Saturn reagiert auf die Twitter-Diskussion

Die Elektromarktkette Saturn sieht die Sache gelassen. Über Geschmack ließe sich trefflich streiten, man verfolge die Diskussion mit Interesse. "'Was Frauen schauen' ist eine von mehreren Filmempfehlungskategorien für DVDs und Blu-rays von Warner Bros. für den Handel", sagt eine Sprecherin des Unternehmens zum stern. "Es handelt sich dabei nicht um eine Mutmaßung über den (weiblichen) Geschmack, sondern basiert vielmehr auf einer empirischen Auswertung dazu, was Frauen bevorzugt im Kino angeschaut haben und was sie deshalb auch auf DVD und Blu-ray interessieren könnte."

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kg