Die Bahn will drohende neue Streiks abwenden und mit der Lokführergewerkschaft GDL verhandeln. Ein "andersartiger Tarifvertrag" sei aber weiter nicht akzeptabel, um eine Spaltung der Mitarbeiter zu vermeiden, sagte Bahn-Personalvorstand Margret Suckale in Berlin. Noch am Dienstag solle GDL-Chef Manfred Schell ein Verhandlungsangebot zugesandt werden.
Der reagierte auf die Angebot beleidigt und hat das Verhandlungsangebot der Bahn zurückgewiesen. Damit verabschiede sich die Bahn von der Moderatoren-Vereinbarung, so die GDL in einer Mitteilung. Entgegen ihrer ursprünglichen Zusage lehne sie es ab, mit der GDL über einen eigenständigen Tarifvertrag für Lokomotivführer zu verhandeln. Das Verhalten des Arbeitgebers sei "nur als Provokation zu werten", sagte GDL-Chef Manfred Schell. "Bleibt die DB bei ihrer sturen Haltung, so sind Streiks im Oktober unausweichlich", sagte Schell. Bis zum 30. September habe der Arbeitgeber noch Zeit, diese zu verhindern.
Die Bahn soll unter anderem angeboten haben, den mit den anderen Gewerkschaften Transnet und GDBA besiegelten Tarifabschluss mit 4,5 Prozent Einkommensanhebung zu übernehmen. Zudem könnten Regelungen vereinbart werden, bei Mehrarbeit mehr Geld zu bekommen.
Suckale sagte, die Bahn sei in "sehr großer Sorge", dass es zu erneuten Störungen für die Fahrgäste kommen könne. Der Konzern sei aber darauf eingestellt und habe Notfahrpläne erarbeitet, um im Fall neuer Streiks einen eingeschränkten Betrieb aufrechterhalten zu können. Die GDL fordert Verhandlungen über einen eigenständigen Tarifvertrag und deutliche Einkommensanhebungen und droht mit neuen Streiks ab Oktober.