Video
Wirtschaftsweise erwarten 2022 Wachstumsschub
Die Wirtschaftsweisen blicken wegen der anhaltenden Lieferprobleme skeptischer auf die Konjunktur in Deutschland. Die vier Ökonominnen und Ökonomen senkten ihre Wachstumsprognose für 2021 auf 2,7 Prozent, wie der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung am Mittwoch mitteilte. Für das kommende Jahr erwarten die Fachleute jedoch ein stärkeres Wachstum von 4,6 Prozent. Das Vorkrisenniveau von Ende 2019 werde vermutlich im ersten Quartal 2022 wieder erreicht. Die Sachverständigen überreichten ihr Jahresgutachten an die geschäftsführende Bundesregierung. Die Unsicherheit über die kommende wirtschaftliche Entwicklung sei allerdings hoch, warnten die Regierungsberaterinnen und -berater. Erneute gesundheitspolitische Einschränkungen oder länger anhaltende Lieferengpässe könnten die Erholung stärker belasten. Bei der Inflation, die derzeit mit 4,5 Prozent auf dem höchsten Wert seit Ende 1993 liegt , erwarten die Wirtschaftsweisen nur allmählich Entspannung. Dazu sagte Ratsmitglied Volker Wieland: "Für Deutschland erwarten wir nun im Jahresdurchschnitt eine Inflationsrate von 3,1 Prozent für 2021 und 2,6 Prozent für 2022. Für den Euro-Raum 2,4 Prozent und 2,1 Prozent und damit auch im nächsten Jahr durchaus bei dem Wert, den die EZB sich zum Ziel gesetzt hat." Die Wirtschaftsweisen geben der geplanten Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP keinen klaren Ratschlag zum Umgang mit der Schuldenbremse. Denn hier sind sich die Wissenschaftler selbst nicht einig.