USA Milliarden-Deal: US-Pharmariesen fusionieren

Der Übernahmedruck steigt: US-Branchenriese Merck & Co. will seinen Konkurrenten Schering-Plough schlucken. Der Kaufpreis beträgt mehr als 41 Milliarden Euro.

Der US-Pharmariese Merck & Co. steht kurz vor der Übernahme des Konkurrenten Schering-Plough. Der Kaufpreis von 41,1 Milliarden Dollar soll mit einer Mischung aus Bargeld und Aktien bezahlt werden, teilte Merck am Montag mit. Die Aktionäre von Schering-Plough sollen 10,5 Dollar je Aktie in bar und mehr als einen halben Merck-Anteilsschein je Schering-Plough-Aktie erhalten. Das sei ein Aufpreis von 34 Prozent auf den Schlusspreis vom Freitag. Man rechne mit jährlichen Einsparungen von 3,5 Milliarden Dollar.

Erst Ende Januar hatte der amerikanische Branchenprimus Pfizer zur Übernahme des Biotechnologie-Spezialisten Wyeth im Wert von 68 Milliarden Dollar angesetzt. Hintergrund der Fusionswelle in der Pharmabranche ist der verstärkte Druck durch das Auslaufen von Patenten auf wichtige Medikamente. Damit kommen immer neue günstigere Nachahmer-Präparate, sogenannte Generika, auf den Markt. Die Pharma-Riesen versuchen, mit Fusionen gegenzusteuern.

Nach der Übernahme von Schering-Plough dürften etwa 68 Prozent des neuen Unternehmens in den Händen der Merck-Aktionäre liegen und rund 32 Prozent bei bisherigen Anteilseignern von Schering-Plough. Mit einem Abschluss werde im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres gerechnet. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen.

Dividende soll nicht angetastet werden

Finanzieren will Merck den Kauf durch bestehende Barbestände von 9,8 Milliarden Dollar sowie einen Kredit in Höhe von 8,5 Milliarden Dollar. Die Dividende will der Konzern zur Finanzierung des Kaufs nicht antasten. Konkurrent Pfizer hatte hingegen eine Halbierung der Gewinnausschüttung angekündigt.

Das neue Unternehmen soll unter dem Namen Merck firmieren und von dem bisherigen Merck-Vorstandschef Richard T. Clark geführt werden. Das amerikanische Unternehmen hat mit dem in Darmstadt ansässigen Merck-Konzern heute nichts mehr zu tun. Merck & Co. in den USA wurde nach dem Ersten Weltkrieg ein eigenständiges, unabhängiges Unternehmen.

AP · DPA
DPA/AP