IBM kämpft schon lang unter den harten Marktbedingungen für Rechner und Software. Jetzt hat Großinvestor Warren Buffett wohl die Reißleine gezogen: Rund ein Drittel der Aktien, die er mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway erworben hatte, habe er in den letzten Monaten verkauft, sagte der Milliardär dem US-Sender CNBC. Die Beteiligung liegt damit nur noch bei 50 Millionen Anteilsscheinen.
"Ich bewerte IBM nicht mehr auf die gleiche Art und Weise, wie ich es vor sechs Jahren getan habe", begründete der 86-jährige Börsen-Guru die Entscheidung. Buffett war 2011 mit rund 13 Milliarden Dollar bei dem IT-Konzern eingestiegen, was damals wegen seiner traditionellen Abneigung gegenüber Tech-Unternehmen für Aufsehen gesorgt hatte.
Anteilsverkauf bei weiteren Firmen möglich
Vor allem aufgrund des schwachen Kerngeschäft hat IBM bereits zum zwanzigsten Mal in Folge ein Quartal mit Umsatzminus verbuchen müssen. Die Aktie steht auf Jahressicht mit rund vier Prozent im Minus und geriet weiter unter Druck, nachdem Buffett seine Verkäufe ausgeplaudert hatte.
Am Wochenende findet in Buffetts Heimat Omaha, Nebraska, das alljährliche Treffen der Berkshire-Aktionäre statt. Bei der wegen des Starkults um die Investorenlegende "Woodstock des Kapitalismus" genannten Veranstaltung dürften neben Buffetts großen Beteiligungen an der von einem Scheinkontenskandal erschütterten Bank Wells Fargo oder den zuletzt viel kritisierten US-Airlines auch der Verkauf der IBM-Aktien für Gesprächsstoff sorgen.